Bisher wurden in Wollishofen und beim Carparkplatz weder Eier noch ausgewachsene Mücken gefunden. Die Coronakrise war hier ausnahmsweise von Vorteil.

Die unerwünschten Neuzuzüger versetzten im vergangenen Sommer das Quartier Wollishofen in Aufregung: 27 ausgewachsene Tigermücken und 400 Eier wurden dort entdeckt. Die Stadt informierte umgehend die breite Bevölkerung und bat darum, weitere Tigermücken-Funde der Schädlingspräventionsstelle zu melden.

Um die Brutstätten trockenzulegen, dichteten Anwohnerinnen und Anwohner ihre Regentonnen ab und drehten Giesskannen und Untersetzer um. Städtische Mitarbeitende füllten zudem wassergefüllte Astlöcher mit Sand auf und verteilten einen biologischen Wirkstoff, der die Larven abtöten sollte.

Doku: Kampf gegen die Asiatische Tigermücke

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Die Massnahmen waren erfolgreich: Die Wollishofer Tigermücken haben den Winter offensichtlich nicht überlebt. In diesem Sommer wurde im Quartier noch keine einzige Tigermücke gefunden. Auch Eier gibt es derzeit keine.

«Das ist erfreulich», sagte Gabi Müller, Leiterin der städtischen Schädlingspräventionsstelle beim Umwelt- und Gesundheitsschutz, auf Anfrage der  Nachrichtenagentur «Keystone-SDA». Aber es sei natürlich nur eine Momentaufnahme. Es könne bei jeder Kontrollrunde doch noch etwas gefunden werden. Seit Mai finden die Kontrollen im Zwei-Wochen-Rhythmus statt. Sie werden bis Oktober fortgesetzt.

Keine Fernbusse: keine Mücken beim Carparkplatz
Entwarnung gibt es derzeit auch beim zweiten bekannten Zürcher Tigermücken-Standort: dem Carparkplatz beim Sihlquai. Dort werden seit einigen Jahren immer wieder Exemplare mit den Fernbussen aus südlichen Ländern eingeschleppt. Bisher wurden dieses Jahr aber auch dort weder Mücken noch Eier  gefunden.

Hier habe sicher das veränderte Reiseverhalten wegen der Corona-Pandemie geholfen, so Müller weiter. Seit Beginn des Lockdowns bis am 18. Mai kam kein einziger Fernbus in Zürich an. Gegenwärtig verkehren zwar wieder vermehrt Busse - doch bisher hatten diese keine unerwünschten Passagiere dabei.

Bisher 124 Mücken-Meldungen
Obwohl das Thema Tropenkrankheiten – angesichts der Corona-Pandemie - aktuell wenig Aufmerksamkeit geniesst, melden nach wie vor zahlreiche Menschen mögliche Tigermücken in ihrer Umgebung.

Bei der Schädlingspräventionsstelle der Stadt Zürich, die gleichzeitig Mücken-Meldestelle für die gesamte Nordostschweiz ist, gingen in diesem Sommer bereits 124 Meldungen ein. Eine Tigermücke war bis jetzt aber nicht dabei.

Die Tigermücke breitet sich seit Jahren in Europa aus, indem sie den internationalen Waren- und Personenverkehr als Transportmittel nutzt. Sie ist potentielle Überträgerin von tropischen Viruserkrankungen wie Dengue-, Zika- und Chikungunyafieber.

Um eine solche Krankheit übertragen zu können, müssen die Mücken aber zuvor eine infizierte Person gestochen haben. Eine solche Krankheitsübertragung gab es in der Schweiz nach bisherigen Erkenntnissen aber noch nie.