Nun ist es sicher: Der Wolf ist in den Thurgau zurückgekehrt. Dies zeigen genetische Untersuchungen nach Schafsrissen in Hohentannen und Uesslingen Anfang März, wie die kantonale Jagd- und Fischereiverwaltung am Freitag mitteilte. Offen ist, ob sich der Wolf noch in der Region aufhält oder ob er weiter gewandert ist. Es müsse nun aber jederzeit wieder mit dem Auftreten von Wölfen gerechnet werden.

Weitere DNA-Analysen sollen zeigen, ob der Thurgauer Wolf auch an anderen Orten in der Schweiz nachgewiesen wurde, oder ob es sich umein bisher unbekanntes Tier handelt. Es ist bekannt, dass Wölfe in einer Nacht Dutzende Kilometer zurücklegen können. Im Frühling wandern jeweils vor allem junge Männchen aus ihren Rudeln ab, um eigene Territorien zu suchen. Vor dem jüngsten Auftreten des Wolfs waren im Thurgau während über 200 Jahren keine Wölfe mehr beobachtet worden. Letztmals hatte es im Jahr 1800 Hinweise auf Wölfe gegeben.

Zürcher Wolf ist wohl weitergewandert
Auch das am 2. März im Zürcher Weinland tot aufgefundene Schaf ist von einem Wolf gerissen worden, wie die genetischen Untersuchungen ergaben. Über die Herkunft des Wolfes könne noch keine Angaben gemacht werden, teilte die Baudirektion des Kantons Zürich am Freitag mit. Erst die Ergebnisse einer weiteren DNA-Untersuchung werden die Herkunft zeigen. Diese Resultate sollen in einigen Wochen vorliegen.

Seit dem Schafriss vom 2. März wurden im Kanton Zürich keine weiteren Spuren des Wolfs gefunden, heisst es weiter. Deshalb wird vermutet, dass das Tier inzwischen «mit grosser Wahrscheinlichkeit» weitergezogen ist. Zwar erfuhr die Fischerei- und Jagdverwaltung am Abend des 5. März von einem weiteren toten Schaf. Zu diesem Zeitpunkt waren allerdings bereits wichtige Spuren verwischt worden und es konnte keine weiteren Untersuchungen gemacht werden. Daher ist offen, weshalb das zweite Schaf starb.