Als Problembären gelten Bären, welche keine Scheu vor dem Menschen zeigen und sich wiederholt in Siedlungen blicken lassen. Diese Bären würden die Akzeptanz des Grossraubtieres bei der Bevölkerung erheblich belasten, teilte die Bündner Exekutive am Dienstag mit.

Frühzeitiger Abschuss gefordert
Darum sollen Problembären bereits «in einem frühen Stadium in ihrem ursprünglichen Territorium» erlegt werden. Die «florierende Bären-Population» im italienischen Trentino lasse solche Schritte durchaus zu, so die Regierung in Chur. Die Forderung nach einem frühzeitigen Abschuss in Italien ist das Resultat einer Standortbestimmung, die Graubünden zum Thema Bär vorgenommen hat.

Auch im Inland soll schneller auf Meister Petz geschossen werden können. Die Regierung fordert vom Bund, für einen einfacheren Vollzug von bewilligten Abschüssen zu sorgen. Die entsprechenden Konzepte des Bundes sollen nicht mehr durch «willkürliche Ergreifung von Rechtsmitteln» behindert werden.

Bund soll zahlen
Schliesslich fordern die Bündner von Bern mehr Geld. Damit soll der Mehraufwand entschädigt werden, welcher der Landwirtschaft und der kantonalen Verwaltung durch die Anwesenheit von Grossraubtieren entsteht.

Handlungsbedarf hat die Regierung aber nicht nur in Italien und auf Bundesebene entdeckt, sonder auch vor der eigenen Haustüre. Beim erstmaligen Auftreten eines Bären in einer Region habe die Bevölkerung einen hohen Informationsbedarf. Um diesen zu decken, wurden Informationen zum Umgang mit Bären unter dem Link www.baer.gr.ch zusammengefasst.

Stärkere Überwachung ermöglichen
Weiter wurden mit der Standortbestimmung Massnahmen definiert, um die Prävention vor Problembären zu verbessern und eine stärkere Überwachung der eingewanderten Grossraubtiere zu ermöglichen.

Graubünden wurde in den letzten acht Jahren von insgesamt acht Bären aufgesucht. M13, der letzte Bär, wurde im Februar aus Sicherheitsgründen von der Wildhut abgeschossen («Tierwelt» hat berichtet).