Mehr als 570'000 Hektar sollen im Südosten von Queensland als Koala-Prioritätsgebiet ausgewiesen werden, wie die Regierung am Sonntag mitteilte. Damit sollen auf dieser Fläche künftige Eingriffe wie Waldrodung auch strenger begrenzt werden.  

Neben den Bränden haben in den vergangenen Jahren auch eine immer intensivere Landwirtschaft und Stadtentwicklung die Lebensräume der Koalas reduziert. Unbekannt ist, wie viele dieser Beuteltiere bei den Buschfeuern in Queensland seit Beginn der diesjährigen Brandsaison im Oktober getötet und wie viele Habitate direkt zerstört wurden. Im südlichen Nachbarstaat New South Wales, der seit Oktober noch viel stärker von Buschfeuern heimgesucht wird, starben Tierschützern zufolge mindestens 350 Koalas. Insgesamt sollen bei den Buschfeuern in ganz Australien bereits mehr als 2000 Koalas umgekommen sein.

«Wir wissen, dass Koalas bedroht sind», sagte Queenslands Regierungschefin Annastacia Palaszcuzk. Deshalb habe ihre Regierung zusammen mit Tierschützern, lokalen Regierungen und der Industrie diese Strategie ausgearbeitet, um die Tiere in Zukunft zu schützen.  

«Koalas sind eine ikonische Spezies des Staates, sie haben eine nationale und internationale Bedeutung, und die Queenslander wollen sie geschützt sehen», betonte Umweltministerin Leeanne Enoch. Bis Ende Januar 2020 können Einwohner des Bundesstaates nun Kritik oder Anregungen zu dem Plan äussern.  

Zusammen mit Kängurus gehören Koalas zu den bekanntesten Tieren, die nur in Australien heimisch sind. Die Beutelsäuger leben vor allem in Bäumen. Dort bewegen sie sich kaum. Nach Angaben der Naturschutzorganisation Australia Koala Foundation (AKF) gibt es noch zwischen 43'000 und 100'000 Koalas.