Die schwersten flugfähigen Vögel sind die Trappen. Die auf dem Bild oben abgebildete männliche Grosstrappe kann bis zu 18 Kilogramm schwer werden. Leider ist das stolze Tier mittlerweile in Mitteleuropa sehr selten geworden. In der Schweiz kommt es gar nicht vor, kleine Vorkommen gibt es noch in Deutschland. Trotzdem ist die Grosstrappe der schwerste flugfähige Vogel Europas. Übertroffen wird sie von der afrikanischen Riesentrappe, die als schwerster flugfähiger Vogel überhaupt gilt. Die Männchen der Riesentrappe werden sogar bis zu 19 Kilogramm schwer.

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Allerdings machen Trappen von ihrer Flugfähigkeit nur wenig Gebrauch und bewegen sich lieber am Boden. Anders sieht das beim südamerikanischen Andenkondor aus. Bei einer Flügelspannweite von etwas über drei Metern bringt er bis zu 15 Kilogramm auf die Waage und ist damit der schwerste Greifvogel der Welt. Als Geier, der sich sein Aas zum Fressen suchen muss, verbringt er einen grossen Teil seiner Zeit in der Luft.

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In Sachen Flügelspannweite kann der Andenkondor aber dem Wanderalbatros nicht das Wasser reichen. Diesen Rekord hält der Wanderalbatros. Je nach Quelle beträgt seine längste je gemessene Flügelspannweite 3,5 bis 3,7 Meter. Die braucht er auch, verbringt er doch den grössten Teil seines Lebens fliegend über dem offenen Meer. Seine Heimat ist der Antarktische Ozean.

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Wenn es um den grössten Vogel der Welt geht, kommt allerdings nur einer in Frage: der Afrikanische Strauss. Bis zu 2,5 Meter wird das Männchen hoch und 135 Kilogramm schwer. Mit dieser Masse kann der Strauss nicht fliegen – dafür aber sehr schnell laufen. Die Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde kann er eine gute Weile lang halten. Kurzzeitig ist er sogar in der Lage, sein Tempo auf 70 Kilometer pro Stunde zu erhöhen. Damit ist der Afrikanische Strauss nicht nur der grösste sondern auch der schnellste Vogel überhaupt.

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Ein richtiger Winzling dagegen ist die Bienenelfe. Die auf Kuba beheimatete Kolibriart ist der kleinste Vogel der Welt. Die Männchen sind etwas kleiner noch als die Weibchen und wiegen nur 1,9 Gramm. Vom Schwanz bis zum Schnabel messen die herzigen Vögel 5,5 Zentimeter, wobei der Schwanz und der Schnabel etwa die Hälfte der Länge ausmachen.

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Der absolut schnellste Flieger und das schnellste Tier der Welt ist der Wanderfalke, der über 250 Kilometer pro Stunde erreicht, wenn er im Sturzflug seine Beute verfolgt. Die schnellste je gemessene Geschwindigkeit eines Wanderfalken soll 389 Kilometer pro Stunde betragen. Der Gepard, das schnellste Landtier, bringt es auf etwa 100 Kilometer pro Stunde. Im Gleitflug nimmt es der auch in der Schweiz brütende Wanderfalke aber gemütlicher und fliegt mit «nur» 65 bis 90 Kilometern pro Stunde, wobei er auch hier noch auf 110 Kilometer pro Stunde beschleunigen kann.

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Überhaupt keinen Stress haben dagegen die auch bei uns heimische Waldschnepfe (Bild) und ihre nordamerikanische Cousine, die Kanadaschnepfe. Während ihren Balzflügen können beide Arten mit gemütlichen 8 Kilometern pro Stunde dahergondeln – ohne dabei abzustürzen. Damit halten sie den Langsamkeitsrekord. Kanadaschnepfen können aber immerhin – wenn sie denn wollen – auch bis zu 45 Kilometer pro Stunde erreichen.

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Hoch hinaus wollen gleich mehrere Vogelarten. In den 1970er Jahren stiess ein Sperbergeier auf einer Höhe von 11'300 Metern mit einem Flugzeug zusammen und hält damit den Höhenrekord – auch wenn die Geschichte für ihn wohl ein tragisches Ende hatte. Die Art fliegt aber sonst selten so hoch, weshalb man den Rekord für den höchsten Flug auch anderen Arten zusprechen könnte. So fliegen der Kranich und die Streifengans (Bild) während ihrer Zugzeiten regelmässig in Höhen von 10'000 beziehungsweise 8800 Metern über den Himalaya.

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12'000 Kilometer flog vom 16. bis 27. September 2020 die Pfuhlschnepfe 4BBRW ohne Pause – von Alaska bis nach Neuseeland («Tierwelt online» berichtete). Damit brach sie den Weltrekord für den längsten Flug ohne Unterbruch. Dieser war 2007 ebenfalls von einer Pfuhlschnepfe aufgestellt worden und betrug 11’690 Kilometer.

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Keinen Flugrekord hält der in Australien brütende Brillenpelikan. Er hat aber dafür den längsten Schnabel aller Vögel – die längste je gemessene Länge betrug 50 Zenitmeter. Den längsten Schnabel relativ zur Körpergrösse trägt aber der Schwertschnabelkolibri aus Südamerika mit sich rum. Bei einer Körperlänge von 17 bis 22 Zentimetern nimmt die Länge des Schnabels 9 bis 11 Zentimeter ein. Der Schnabel kann damit sogar länger als der Körper werden.

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Die meisten Federn aller Vögel hat der Zwergschwan, und zwar über 25'000. Dies liegt auch daran, dass diese Art im hohen Norden brütet und dort auf die isolierende Wärme der Federn angewiesen ist. Ausserdem besitzen Wasservögel generell ein dichteres Gefieder als Landvögel. Der Zwergschwan ist in der Schweiz ab und zu als Wintergast anzutreffen, zum Beispiel am Bodensee oder in der Bucht von Yverdon am Neuenburgersee.