Im Sommer und frühen Herbst flogen die Hornissen laut chinesischen Medienberichten in Schulen und griffen Bauern auf ihren Feldern an. Neben den 42 Todesopfern mussten sich seit Juli über 200 Menschen aufgrund der Riesenhornissen in Spitalpflege begeben, etwa 1600 wurden von Stichen verletzt.

«Sie sind auf meinen Kopf losgegangen und haben sich auf meine Beine gesetzt. Ich konnte mich nicht mehr bewegen», beschrieb die Bäuerin Mu Conghui der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua einen Angriff nahe der Stadt Ankang.

Allergische Reaktionen auf Hornissengift
Seit zwei Monaten wird sie in einem Spital behandelt, auch mittels Dialyse. Ihre Beine kann sie trotzdem noch nicht wieder bewegen. Bei den Insekten handelt es sich nicht um gewöhnliche Hornissen, sondern um die etwa daumengrossen Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia japonica), wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.

Die Tiere seien meist 3,5 bis 5,5 Zentimeter lang und erreichten eine Flügelspannbreite von bis knapp 8 Zentimetern, berichten Zoologen der University of Michigan. Bei Stichen spritzen sie ein Gift in ihre Opfer, auf das manche Menschen allergisch reagieren. In Japan sterben nach Angaben der Universität jährlich bis zu 50 Menschen nach Attacken der Riesenhornisse.

Hitzewelle und veränderte Vegetation
Huang Rongyao vom Forstamt der Stadt Ankang sieht eine mögliche Ursache für die Attacken in einer zweimonatigen Hitzewelle. Das habe die Insekten aktiver werden lassen. Ausserdem hätten sich die Hornissen wegen veränderter Vegetation stärker in von Menschen besiedelte Gebiete ausgebreitet, sagte er Xinhua.

Japanische Forscher hatten vor zehn Jahren Inhaltsstoffe etwa von Kosmetika als mögliche Reizstoffe für die Riesenhornissen identifiziert.