Wenn Flussregenpfeifer die Wahl haben, nisten sie eigentlich auf Schotter- und Sandbänken von Flüssen. Weil diese in Zürich Mangelware sind, haben die beiden Tiere ihr Nest notgedrungen auf einem Kiesweg der Grossbaustelle Glattpark eingerichtet.

Kiesweg gesperrt – Bauarbeiten gehen weiter
Vier Eier liegen im Nest – sehr zur Freude von Ornithologen und Umweltschützern. Der Flussregenpfeifer ist auf der Roten Liste und gilt damit als stark gefährdet. In der Schweiz leben nur noch knapp 100 Brutpaare, im Kanton Zürich dürften es etwa 20 sein.

Die Baustelle befindet sich auf Land der Gemeinde Opfikon. Der dortige Umweltbeauftragte bestätigte am Mittwoch einen Bericht von «Schweiz Aktuell» im SRF, gemäss dem nun ein Kiesweg wegen der seltenen Gäste gesperrt wurde.

Die Tiere bräuchten Ruhe und dürften nicht gestört werden, sagte er. Die Bauarbeiten könnten aber trotz der Sperrung weitergeführt werden. An den Lärm scheinen sich die Vögel gewöhnt zu haben.

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So sieht das Ei des Flussregenpfeifers aus. Bild: Didier Descouens/wikimedia.org/CC-BY-SA

Küken voraussichtlich Ende Juli flügge
Das gefiederte Problem dürfte sich voraussichtlich bis 22. Juli von selbst erledigen: Bis dann sollten die Küken geschlüpft und einigermassen flügge sein, so dass sie die Baustelle verlassen.

Dass die Tiere im nächsten Jahr für eine weitere Brut in den Glattpark zurückkehren, glaubt der Umweltbeauftragte nicht. Bis dann werden noch mehr Parzellen überbaut sein. Das macht die Futtersuche praktisch unmöglich. Die Vögel brauchen dann wohl eine neue Alternative.

 

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Bericht aus «Schweiz Aktuell» vom 25.6.2013. Quelle: SRF