Die Cupiennius salei erkennt ihre Beute an den Luftwirbeln, die sie im Flug verursachen. An diesen kann die Spinne die Position der Fliege erkennen und sie mit einem Satz fangen. Sie spürt sogar schon den Luftzug, wenn sich eine Fliege erst nähert, und bereitet sich daraufhin auf den Sprung vor, berichten die Wissenschaftler im Journal «Interface» der Royal Society.

Sensor in den haarigen Beinen
Laut dem Team um Christian Klopsch von der Universität Wien und der Technischen Universität (TU) Wien nehmen Spinnen den Luftstrom von einem vorbeifliegenden Insekt über kleine Härchen an den Beinen wahr. Art und Frequenz der Luftströmungen unterscheiden sich je nach Position des Insekts, berichteten die Forscher bereits im letzten Jahr.  

Nun untersuchte das Team, ob die Spinne ihr Opfer sehen oder hören muss, um es zu lokalisieren. Dazu setzten sie einen rotierenden Zylinder ein, der die gleichen Luftströme wie Schmeissfliegen verursacht.

Spinnen springen nur mit Luftzug
Die Spinnen sprangen genauso häufig wie bei echten Fliegen, wenn der Zylinder sowohl An- als auch Überflug der Schmeissfliegen imitierte. Verhinderte allerdings eine Abdeckung über dem rotierenden Zylinder die für den Überflug typischen Luftbewegungen, machten sich die Spinnen zwar bereit, verweigerten aber den Sprung.  

Dies zeige, dass eine Änderung des Lufthauchs das Signal zum Absprung sei, so die Forscher. Die Sprünge gelangen den Spinnen auch mit verdeckten Augen, fanden die Forscher weiter heraus. Töne spielten ebenfalls keine Rolle.