Es scheint, als wären die schlimmsten Albträume von Spinnenphobikern diese Woche war geworden: Von einer Spinne, die auf Kommando springt, war in diversen Medien die Rede. Man könne Spinnen trainieren, ihnen Tricks beibringen – wirklich?  

Nicht ganz. Zwar sprang die Springspinne Kim wirklich im Rahmen eines Versuchs über grosse und kleine Entfernungen und Höhen. Mit vier weiblichen Springspinnen der Art Phidippus regius wollten Wissenschaftler aus dem englischen Manchester das Experiment wagen, doch nur Kim habe sich sprungbereit gezeigt. Die anderen drei seien «nicht gewillt» gewesen, wie die Forscher in ihrer am Dienstag im Fachmagazin «Scientific Reports» erschienen Studie schreiben.  

Man habe Kim zwischen den Start- und Landeplatformen hin- und hertransportiert, um sie an die Situation zu gewöhnen. Gesprungen ist sie aber nicht auf irgendein Kommando sondern lediglich zurück in ihr Nest. Studiencoautor Bill Crowther erklärt gegenüber der Zeitung «Daily Mail»:«Kim hatte ein Nest, in dem sie tagsüber wohnte und reichlich Moos und Wasser hatte. Wir platzierten sie auf verschiedenen Plattformen und nach einer Weile entschied sie sich dazu, nach Hause zu springen.»  

Diese Sprünge hat Kim im Experiment gemeistert (Video: University of Manchester):

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Bis zur Spinnendressur ist es also noch ein weiter Weg. Der Forschung hilft Kim mit ihren Sprüngen aber schon jetzt. Die mit Highspeed-Kameras gefilmten Sprünge wurden von den Wissenschaftlern ausgewertet, um mehr über die Art und Weise des Sprungs herauszufinden. Damit möchten sie Roboter bauen, die vielleicht eines Tages anstelle von richtigen Spinnen Insektenschädlinge jagen können.