Von der Motion der SVP-Stadträte Roger Mischler und Henri-Charles Beuchat will er nichts wissen. Die Idee sei «unverantwortlich und nicht zielführend». Selbst für erfahrene Jäger sei der Abschuss von Krähen nicht einfach, und generell sei das Schiessen in bewohnten Gebieten zu gefährlich.  

Die Krähenplage ist in Bern ein Dauerbrenner. Vor allem im Nordquartier wird manch ein Anwohner durch den Lärm der Vögel um den Schlaf gebracht – besonders im Frühling, ehe die Jungtiere flügge sind.  

Alle möglichen Massnahmen wurden schon ausprobiert – doch das Entfernen von Nestern blieb ebenso erfolglos wie der Baumschnitt und der Einsatz von Falken. Uhu-Attrappen haben offenbar eine gewisse Wirkung, wenn man sie regelmässig bewegt, doch schlaue Krähen durchschauen auch diesen Trick (lesen Sie hier mehr dazu).  

Im Tierpark Bern werden Saatkrähen schon heute von Jägern kontrolliert geschossen. Doch die Zahl der Nester hat sich in dieser Gegend nicht verringert, wie der Gemeinderat in seiner am Montag publizierten Antwort festhält.  

Prämien gefordert  
Über die Motion wird der Stadtrat entscheiden müssen. Die beiden SVP-Politiker fordert, dass der Berner Jägerverband die Grundeigentümer der Stadt im gezielten und fachmännischen Abschuss von Krähen instruiert.  

Ausserdem soll die Stadt Prämien für erlegte Krähen zahlen. Dieser finanzielle Anreiz sei nötig, weil das Krähenschiessen für Jäger grundsätzlich eher unattraktiv sei und das Fleisch ja nicht verwertet werden könne, schreiben Mischler und Beuchat.