Eine Studie, die kürzlich im «Science Magazin» veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass Afrikanische Elefanten im Gorongosa National Park in Mozambique eine genetische Veränderung aufweisen — Weibchen kommen ohne Ansätze von Stosszähnen auf die Welt. 

Seinen Ursprung hat diese Entwicklung im Bürgerkrieg, der von 1977 bis 1992 in dem ostafrikanischen Land wütete und durch Elfenbein finanziert wurde. 90 Prozent der Elefanten-Population wurde in dieser Zeit ausgerottet. Bis 1990 kamen rund 19 Prozent der Elefantenweibchen der Genmutation zu Welt, die sie keine Stosszähne, die Lieferanten für Elfenbein, entwickeln liess. Danach wuchs die Anzahl der Tiere auf 33 Prozent an und die Population verdoppelte sich wieder.

Mangel an männlichen Tieren

Wie beim Menschen die Augenfarbe oder die Blutgruppe, entscheiden auch beim Elefanten die Gene der Eltern, ob sie Stosszähne entwickeln oder nicht. «Tiere ohne Stosszähne waren für die Wilderer schlicht uninteressant, darum haben sie überlebt und sich fortpflanzen können», erklärt Robert Pringle, Leiter der Studie. 

Die Mutation, die für die Stosszahnlosigkeit verantwortlich ist, sei in der Regel für männliche Tiere bereits im Mutterleib tödlich. Aus diesem Grund bestünde für Herden, die unter intensiver Jagd leiden, die Gefahr eines Mangels an männlichen Nachkommen. Das sei aber, so Pringle weiter, reversibel. «Man sieht, wenn sich die Population wieder erholt, dass wieder Elefanten geboren werden, die beeindruckende Hauern bekommen.» Voraussetzung dafür sei aber, dass sich sich die Tiere weiterhin so gut entwickeln können.