1963 hat alles angefangen. Wie Takeshi, der Direktor des in einem Gebirgstal in der Nähe von Nagano gelegenen Jigokudani-Affenparks in einem Video des englischen «Guardian» erzählt, habe es dort damals eine Gaststätte gegeben, die ein warmes Aussenbad hatte. Die Affen, die sich im Sommer gerne in höheren Lagen aufhalten, steigen im Winter ins Tal hinab, um nach Nahrung zu suchen. So hat die Gruppe wohl das Bad mit dem vierzig Grad warmen Wasser entdeckt. Die Affenbabys hätten zuerst am Rand gespielt und seien dann hineingegangen, sagt Takeshi.

Bereits im nächsten Jahr errichtete man den Affenpark als Teil des dortigen Nationalparks. Die Makaken werden von den Parkwächtern das ganze Jahr gefüttert, so dass sie im Sommer nicht mehr in die Berge hochsteigen und für die Besucher immer zu sehen sind. Auf der Internetseite des Parks betont man allerdings, dass die Affen immer noch wild seien. Während sich vereinzelte Exemplare auch im Sommer ab und zu ein Bad gönnen, ist die Haupsaison aber ganz klar der Winter. In der kalten Jahreszeit begibt sich die ganze Gruppe in das für sie gebaute Becken. Dort verbringen sie dann den Tag, beobachtet und fotografiert von zahlreichen Touristen. Das scheint ihnen aber nichts auszumachen, sondern eher noch zu ihrer Unterhaltung beizutragen, vor allem zu der der Affenkinder, wie das Video unten zeigt. Am Abend ziehen sich die Schneeaffen in den Wald zurück.

Wie Menschenbabys
In wärmeren Wintern seien weniger Tiere zu sehen als in kälteren, sagt eine langjährige Parkbesucherin im Video. Gefüttert werden die Schneeaffen mit Weizenkörnern, die die Parkwächter ihnen hinstreuen. Auf die Ranger warten aber auch unangenehmere Aufgaben. «Die Affen sind ein bisschen wie Menschenbabys», erklärt Takeshi. «Wenn sie sich nicht wohl fühlen, defäkieren sie im Wasser. Wir müssen den Kot dann rausschöpfen.»

Japanmakaken leben von allen nichtmenschlichen Primatenarten am nördlichsten. Sie sind in ganz Japan verbreitet, ausser auf der nördlichsten Insel, Hokkaido. Nur in Nagano kann man sie aber in den heissen Quellen baden sehen. Das Tal, in dem sie dort Leben, wird während vier Monaten des Jahres von starken Schneefällen heimgesucht.

Im Video des «Guardian» sieht man nicht nur die Affenbabys beim Spielen, sondern auch die fotografierenden Touristenmassen.

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