Fische sollen sich in unseren Gewässern wohlfühlen. Doch immer öfter werden ihre Lebensräume bedroht. Denn Fische sind auf Biodiversität angewiesen – ein Thema, das zwar immer häufiger ins Bewusstsein der breiten Bevölkerung rückt. Doch das reicht nicht. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, plant der Schweizerische Fischerei-Verband Aktionen: unter dem Slogan «Fische brauchen Biodiversität». Er stellt sich auf den Ausgangspunkt, dass am Beispiel der Fische gut aufgezeigt werden kann, wie wichtig Biodiversität ist. Die damit verbundenen Aufgaben seien vielfältig, der Handlungsbedarf, heisst es im Schreiben, das auf den Anlass hinweist. 

Und so ist der Appell des Schweizerischen Fischerei-Verbands deutlich: Zum Tag der Fische ruft er Politik, Wasserwirtschaft, Behörden und Bevölkerung zum Handeln auf. Mit folgenden Massnahmen müsse die Biodiversität für die Fische verbessert werden: 
•    Renaturierung: Die Schweiz braucht mehr Renaturierungen, was mit entsprechendem Platzbedarf verbunden ist. Bei der Renaturierung sind in den Kantonen Wege zu finden, um Natur, Hochwasserschutz, Siedlungsentwicklung und wirtschaftliche Nutzung miteinander zu verbinden. 
•    Freie Fischwanderung: Für viele Fischarten sind Wanderungen im Wasser für die Fortpflanzung von existenzieller Bedeutung. Nach wie vor bilden zu viele Stauwehre für die Wasserkraftnutzung nicht überwindbare Hindernisse. Die gesetzlich verankerte Gewährung der freien Fischwanderung in Bächen und Flüssen ist kraftvoll mit Investitionen voranzutreiben. 
•    Wasserqualität: Verschmutzungen aus Siedlungen, Industrie, Landwirtschaft, Mikroverunreinigungen und Pestizide beeinträchtigen die Wasserqualität, be-schleunigen das Insektensterben, was die Nahrungsgrundlage der Fische dezimiert. Auch nach der Pestizidabstimmung hat die Qualität des Wassers hohe Bedeutung. Zu schaffen machen den Fischen auch aufgrund des Klimawandels die gestiegenen Wassertemperaturen und die fehlende Beschattung.
•    Gesunde Ernährung: Fische gehören zu den gesündesten Lebensmitteln. Mehr Fische aus gesunden, einheimischen Gewässern bedingen lebenswertes Wasser, freie Fischwanderung und natürliche Gewässerräume (siehe oben).
•    Wasser(kraft)nutzung: Der Schweizerische Fischerei-Verband wehrt sich nicht gegen die Nutzung des Wassers für die Energieproduktion oder die Freizeit. Aber bei der Abwägung der verschiedenen Bedürfnisse ist der Natur mehr Gewicht beizumessen. Stichworte dazu sind Restwassermengen, Geschiebehaushalt, Schwall-Sunk und – auch hier wieder – Rückbau von Wanderhindernissen. 

Veranstaltungen zum Tag der Fische am Samstag, 28. AugustDer Schweizerische Fischerei-Verband will mit dem Tag der Fische die Bevölkerung für das Anliegen der Biodiversität sensibilisieren. Dazu finden unter anderem folgende Veranstaltungen statt:  
•    Bern: Auf dem Bahnhofplatz, 9–16 Uhr, Themen: Thematik: Wasser-kraft und Lebensraum, Freizeit und Schutz vom Gewässerraum, Abwasser! Was wird weggespült? Dazu Fischbeizli. 
•    Genf: Seujet-Staudamm am linken Ufer, von 9–17 Uhr. Themen: Fischwanderung, Schwall-Sunk und Sedimentmanagement; Wettbewerb für Fa-milien mit Verlosung von Angelsets, 4 Informationsstände und ab 11.30 Uhr: Verkostungsstand für lokale Fischereiprodukte aus dem See, Sirup für Kinder und Wein zum Fisch des Jahres für Erwachsene.
•    Sarnen: Stand am Sarner Wochenmarkt zum Thema Revitalisierung, Präsentation der ersten Tafel des geplanten Infoweges entlang der Sarner Aa. Apéro mit dem Wein zum «Fisch des Jahres». 
•    Oberwallis: Russen Kanal Salgesch; 8–12 Uhr Gewässerputztag (Treffpunkt Bahnhof Salgesch); 14–17 Uhr Themenwanderung (Treffpunkt Bahnhof Salgesch).
•    Waadt: Maison de la Rivière Tolochenaz, geführte Besichtigungen der Aquarien und des Lehrkanals, Demonstration des Bindens künstlicher Fliegen, Wurfwett-bewerb und Einführungskurs in das Angeln am Genfersee. Fischbeizli und handwerklich hergestelltes Speiseeis.