Die Ablösung von Weber sei die direkte Folge seiner Aussagen in der «Basellandschaftlichen Zeitung», erklärte der Präsident des Vereins Wisent Thal, CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt, am Montag gegenüber dem Regionaljournal Aargau/Solothurn von SRF. Er habe viele erboste Reaktionen aus der Landwirtschaft erhalten, so Müller-Altermatt.      

Weber wurde in der Zeitung wie folgt zitiert: Die Schweizer Landwirtschaft sei «extrem naturfeindlich», auch im Vergleich zum übrigen Europa. Und weiter sagte er: «Wahrscheinlich wäre es ökologischer, die Schweiz würde ihre Milchwirtschaft auslagern und Milch und Käse importieren statt massenweise Futtersoja aus Südamerika».

Unpolitisches Urrind  
Für den Verein sei klar, dass die nachhaltig produzierende Landwirtschaft eine wichtige Funktion für unser Land habe und deshalb nicht unter der Anwesenheit des Wisents leiden dürfe, heisst es in einer Mitteilung des Vereins. Das Projekt Wisent Thal sei ein wissenschaftliches Projekt im Dienste des Artenschutzes, welches keine politischen Stellungnahmen abgebe und selber auch keine politische Dimension aufweise.      

Im Rahmen des Projektes Wisent Thal soll im Solothurner Jura eine Wisent-Herde mit 10 bis 25 Tieren zunächst auf einer eingezäunten Weide gehalten werden. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren für diese erste Phase des Projekts.      

Später sollen die Tiere in die Freiheit entlassen werden. Während zehn Jahren soll überprüft werden, ob Wisente als Wildtiere im Jura leben können und ob sie tragbar sind. Nachfolger von Weber als Projektleiter wird Stefan Schneider, der Gemeindepräsident (FDP) von Welschenrohr SO. 

Darius Weber lebt in Rodersdorf SO im Leimental. Sein Fachwissen wird in den kommenden Wochen an eine neue Projektleitung übergehen. Für das Projekt selber habe der personelle Wechsel keine Konsequenzen, teilte der Verein Wisent Thal mit.