Ein niederländischer Zoo hilft seinen Menschenaffen mit Online-Dating bei der Partnersuche. Ähnlich wie bei der populären App Tinder für Menschen können die Orang-Utans im Primatenpark Apenheul bei Apeldoorn Fotos von möglichen Partnern wählen. Die Biologen erhoffen sich, dadurch mehr über die Emotionen der Affen zu lernen und die Art und Weise, wie die Weibchen ihre Partner auswählen, teilte der Tierpark mit. 

Den Orang-Utan-Weibchen werden auf einem Bildschirm Fotos von Männchen aus dem internationalen Zuchtprogramm in verschiedenen Posen gezeigt. Dabei beobachten Biologen die Reaktionen. Der Beginn des Forschungsprojekts sei sehr vielversprechend gewesen, teilte der Tierpark mit. Die zwei Orang-Utans hatten grosses Interesse an dem Bildschirm. Allerdings war eine der beiden Damen etwas zu enthusiastisch und zerstörte mit einem gezielten Hieb den Schirm.

Ganz konkret hofft man auch, die Chancen auf ein erfolgreiches Zusammentreffen mit einem Männchen für die 11-jährige Orang-Utan-Dame Samboja zu erhöhen, wie der britische «Guardian» berichtet. Oft müssten die Tiere nämlich zurück in die Zoos gebracht werden, aus denen sie gekommen sind, ohne dass es zur Paarung gekommen sei. «Wenn man die Emotionen der Tiere nicht korrekt interpretiert, ist das das Ende der Bemühungen», zitiert der «Guardian» den am Experiment beteiligten Forscher Thomas Bionda.

Affen-Dating auch in Deutschland
Ähnliche Hilfsmittel werden auch in anderen Zoos bereits für Zuchtprogramme verwendet: Die Stuttgarter Wilhelma hat bereits 2016 mit einem Video-Dating zwei Orang-Utans verkuppelt. Affendame Sinta war im Frühsommer nach einem Kennenlernen über Filmschnipsel zu Männchen Gempa nach Belgien gebracht worden.

Mit dem Video sollte getestet werden, ob sich das vorgesehene Zuchtpaar auch sympathisch ist. Eine zweite Affendame namens Conny war im Juni ebenfalls nach einem Video-Dating in den Hamburger Tierpark Hagenbeck zu Männchen Tuan gebracht worden.