Noch im Juni berichtete «Tierwelt online» über das Elefantenkalb Bên Lòng im Leipziger Zoo. Die ersten Monate seines Lebens in Leipzigs Zoo waren turbulent, war damals zu lesen. «Die Geschichte berührt – und beschert dem Zoo über die Landesgrenzen hinaus Beachtung. Nein, einfach war der Start ins Leben nicht für den kleinen Asiatischen Elefantenbullen, der auch ausserhalb von Deutschland für Schlagzeilen sorgt. Seine Mutter Hoa wollte sich nicht um den Kleinen kümmern, der am 25. Januar im Zoo Leipzig auf die Welt kam. Zum Glück adoptierte eine Tante den Kleinen.» 

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Nun ist der der Kleine Bên Lòng tot. Das Jungtier wurde aufgrund kritischer Laborwerte der Leber und einer zu geringen Nahrungsaufnahme seit einer Woche intensiv medizinisch betreut, schreibt der Zoo Leipzig am Dienstag. Sein Zustand habe sich zwischendurch zwar zeitweilig gebessert. Insgesamt sei er aber zunehmend schwächer geworden und habe am Dienstag trotz medizinischer Unterstützung sowie Hilfe durch seine Ziehmutter Don Chung und die Pfleger nicht mehr aufstehen können.

Alle Möglichkeiten ausgeschöpft
«Unsere Mittel waren angesichts der Laborwerte begrenzt, aber wir haben alles Erdenkliche getan, um ihn zu stabilisieren und haben bis zum Schluss gehofft, dass er es schafft», lässt sich Zoodirektor Jörg Junhold zitieren. «Diese unsagbar schwere Entscheidung heute Vormittag war unumgänglich. Wir mussten Bên Lòng erlösen». Die neuformierte Herde mit den Tanten Don Chung und Rani, die die Betreuung des Jungtieres übernommen hatten, konnte anschliessend Abschied von Bên Lòng nehmen.

Der Gesundheitszustand des acht Monate alten Elefantenbullen Bên Lòng wurde seit seiner Geburt Ende Januar stets beobachtet, da Mutter Hoa das Jungtier nicht angenommen hatte und er fortan mit Ersatzmilch aufgezogen wurde. Laut der Medienmitteilung vom Dienstag haben sich die Tanten Don Chung und Rani das Jungtier angenommen und seine zunächst gute Entwicklung begleitet. Aufgrund der besonderen Herausforderung bei der Ernährung ohne Muttermilch wurden die klinischen Werte von Bên Lòng kontinuierlich überwacht, so dass zuletzt die Veränderungen festgestellt werden konnten.

Mit Auftreten der ersten Symptomatik zog die veterinärmedizinische Abteilung des Zoos externe Unterstützung von der Uni-Kinderklinik sowie dem Zentrallabor der Universität Leipzig hinzu, um eine Verbesserung der Laborwerte zu erreichen. «Wir sind wissenschaftlich neue Wege gegangen und haben auch mit externer Unterstützung die Möglichkeiten ausgeschöpft. Am Ende leider trotz des intensiven Kampfes ohne den erhofften Erfolg», zeigte sich auch Zootierarzt Andreas Bernhard in der Medienmitteilung enttäuscht.