Impfungen, die für Haustiere gut sind, können auch bei ihren Verwandten im Zoo nicht verkehrt sein. So werden die Löwen, Geparden und Schneeleoparden im Zoo Basel regelmässig mit Katzenimpfstoffen behandelt. Den Wölfen und Wildhunden werden Wirkstoffe für ihre domestizierten Verwandten verabreicht. Wie der Zoo Basel mitteilt, kann so Krankheiten wie Staupe, Tollwut oder Herpes vorgebeugt werden. In der selben Art werden im «Zolli» Zebras und Somali-Wildesel mit einer Starrkrampf-Impfung für Pferde versorgt und Wildschweine erhalten eine Impfung für Hausschweine.

Erst einmal herankommen
Doch ganz so einfach wie bei unseren Haustieren ist die Krankheitsvorbeugung im Zoo nicht. Auch wenn ein passendes Mittel bereitsteht, müssen die Tierärzte in Basel zuerst einmal an die tierischen Patienten herankommen. Bei den Schneeleoparden und Wölfen etwa steht der erste Impftermin bereits im Alter von acht bis zwölf Wochen an. Und freiwillig lassen die Eltern keinen Tierarzt an ihren Nachwuchs heran. So teilt der «Zolli» mit: «Nachdem die Raubtiereltern mit Futter von den Jungen weggelockt und abgetrennt worden sind, muss der Tierarzt in den engen Wolfs- oder Wildhund-Bau kriechen. Zimperlich darf man dabei nicht sein, denn bis die Spritze verabreicht ist, können die Kleinen recht heftig beissen und kratzen.» 

Und die ganze Prozedur muss Jahr für Jahr wiederholt werden. Immerhin können viele erwachsene Tiere aus der Ferne behandelt werden. Mit einer pfeilartigen Spritze aus dem Blasrohr wird den Patienten die Dosis verabreicht.

Selbst hergestellte Impfungen
Einige Tierarten im Zoo Basel können nicht einfach mit Haustier-Impfungen behandelt werden. Deshalb müssen für sie sogenannte «stallspezifische Vakzine» hergestellt werden. Die Breitbinden-Allfarbloris und die Okapis beispielsweise werden mit eigens für sie hergestellten Impfstoffen gegen eine Darmerkrankung behandelt.

Der Grund, wieso Tiere im Zoo geimpft werden, wo dies doch in freier Wildbahn nicht passiert, ist laut dem Zoo Basel simpel: In der natürlichen Umgebung ist die Tierdichte viel kleiner als im Zoo und das Ansteckungsrisiko daher deutlich geringer. Trotzdem käme es in der Natur immer wieder zu Ausbrüchen von Seuchen mit vielen kranken und toten Wildtieren.