Tiere wie Elefanten, Löwen und Pinguine sind in den Zoos die unangefochtenen Stars. Sie sind erhaben, schön oder – vor allem als Jungtiere – sehr niedlich. Im Zoo Zürich leben aber auch zahlreiche Arten, die nur bedingt zum Publikumsliebling taugen.

Sie krabbeln, wuseln oder bewegen sich überhaupt nie: Gliederfüssler, zu denen unter anderem die Insekten, die Tausenfüssler, die Spinnen- und die Krebstiere gehören, finden im Zoo nur wenig Beachtung. Damit sie neben den «Jööh»-Tieren nicht völlig untergehen, werden sie zwei Mal pro Woche, jeweils am Montag und Donnerstag, in einer Präsentation vorgeführt.

Tarnungskünstler wie Gespensterschrecken sind auch in diesen Präsentationen noch schwierig zu entdecken. Sie imitieren feine Zweige, inklusive Knospen, und sind deshalb beinahe unsichtbar.

Von Artgenossen angeknabbert
Verblüffend auch die Taktik der Wandelnden Blätter. Sie sehen aus wie Blätter, inklusive der braunen Stellen. Ihre Tarnung ist so gut, dass sie manchmal sogar von eigenen Artgenossen angeknabbert werden. Die Blütenmantis wiederum hat die Form einer Orchideenblüte. Als süsser Snack getarnt lauert sie auf Insekten.

Gut zu erkennen sind hingegen die Vogelspinnen. Ihr Biss ist für den Menschen zwar ungefährlich, allein schon wegen ihrer Grösse sind sie jedoch der Alptraum für Spinnen-Phobiker.

Eine der Zürcher Vogelspinnen ist Angstpatienten bestens bekannt: Therapie-Spinne Sophie, eine Rotknie-Vogelspinne. Als Abschluss der Angstseminare, die jeweils im Zoo durchgeführt werden, wird sie den Teilnehmern auf die Hand gesetzt.

Als Futter gezüchtet
Nicht nur als Zootiere sind die wenig beliebten Gliederfüssler aber wichtig. Auch hinter den Kulissen spielen sie eine Rolle, als Futtertiere für Amphibien und Reptilien. Der Zoo Zürich züchtet unter anderem Springschwänze, Larven von Vorratsschädlingen, Mehlwürmer, Heimchen, Schaben, Fruchtfliegen und Stubenfliegen.

Gliederfüssler sind die wohl erfolgreichste Tiergruppe der Welt. Sie haben sich so gut wie jeden Lebensraum erschlossen und eine enorme Vielfalt erreicht. Mit etwa 1,2 Millionen bekannten Arten           schlagen sie die «Jöh»-Tiere bei weitem. Wirbeltierarten sind nur etwa 68'000 Arten bekannt.