Klimawandel bedroht Bodenlebewesen
Mikroorganismen im Boden könnten wegen des Klimawandels vom Aussterben bedroht sein. Das legt erstmals eine internationale Studie der Universität Neuenburg nahe. «Unsere Studie wirft zum ersten Mal die Frage nach der Bedrohung der mikrobiellen Biodiversität durch die globale Erwärmung auf», so der Studienleiter Edward Mitchell von der Universität Neuenburg in einer Mitteilung der Hochschule. Für die Studie haben Forscher das Verbreitungsgebiet der Amöbenart Apodera vas untersucht. Sie fanden heraus, dass der Einzeller in den Regionen, die aus dem Superkontinent Gondwana hervorgegangen sind, gut vertreten ist, im Rest der Welt aber fehlt. Das widerspreche der bisherigen Annahme, dass Mikroorganismen überall auf der Welt zu finden sind. Mit Hilfe eines Klimamodells wiesen sie nach, dass die geeigneten Lebensräume für die Amöbenart in den letzten 21000 Jahren stark geschrumpft sind und bis Ende des 21. Jahrhunderts wegen des Klimawandels weiter schrumpfen könnten. Die Forscher fordern daher Rote Listen für Bodenorganismen.