Wie gefährlich können Zecken für Hunde und Katzen werden? 

Zecken können diverse Parasiten und Bakterien auf Hunde und Katzen übertragen. Diese schwächen das Abwehrsystem der Vierbeiner oder führen zu Fieber oder Blutarmut, indem sie die roten Blutkörper zerstören und zu Gerinnungsstörungen führen. Symptome können Abgeschlagenheit, Fieber, Apathie und teilweise auch brauner Urin sein. Häufig sind die Symptome aber sehr unspezifisch und eher chronisch als akut, was eine Diagnose schwierig macht. 

Zu den Krankheitserregern beim Hund gehören etwa Borreliose, Babesiose, Erlichiose oder Anaplasmose. Bei der Katze wurde neu Cytauxzoonose in der Schweiz entdeckt. Die Erreger sind jedoch selten hierzulande. Doch mit der steigenden Zahl der Zecken aufgrund der Klimaerwärmung und der häufigeren Reisetätigkeit der Vierbeiner nehmen sie zu.

Welche Regionen sind besonders gefährdet?

Die Erreger sind vor allem in der südlichen Schweiz verbreitet, etwa in der Genfersee-Region. Sie kommen aber vermehrt auch in der Zentralschweiz und in der Nordwestschweiz vor.

Wie schnell muss der Halter bei einem Zecken-Fund reagieren? 

So schnell, wie möglich – im Idealfall noch bevor die Zecke zugebissen hat. Nach dem Biss können Zecken mehrere Stunden bis Tage am Körper haften bleiben und während dieser Zeit Krankheitserreger übertragen. 

An welchen Körperteilen beissen Zecken häufiger zu?

Die Spinnentiere ziehen wenig behaarte, dünne Hautregionen vor, beispielsweise Kopf, Ohren, Achseln, Leistengegend und Genitalbereich. Aber sie können sich über das Fell auf dem ganzen Körper verteilen.

Wie entfernt man Zecken richtig?

Die Zecke mit einer Pinzette so nahe wie möglich an der Haut fassen und langsam und gerade herausziehen. Falls der Kopf stecken bleibt, sollte man nicht versuchen, diesen herauszupicken. Das kann zu Entzündungen und Infektionen führen. Der Körper der Katze oder des Hundes wird das zurückgebliebene Stück herausarbeiten können.

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Wann muss man zum Tierarzt?

Sobald sich die Stichstelle rötet und entzündet. Oder wenn es kaum möglich ist, die Zecke zu ziehen, etwa wenn sie zu klein ist.

Welche Zeckenschutzmittel und Anwendungsformen sind empfehlenswert?

Zeckenschutzmittel wirken alle ähnlich: Sie geben das Antiparasitikum jeweils an die Haut ab. Sobald die Zecke anbeisst, beginnt es zu wirken und lässt das Tierchen erlähmen, bis es stirbt und abfällt. Die Zecke erhält somit keine Chance, die Erreger zu übertragen. Bei Katzen ist es wichtig, dasjenige Mittel zu verwenden, das für sie erlaubt ist. Eine Überdosis eines falschen Antiparasitikum kann tödlich sein.

  • Halsbänder: Sollten immer getragen werden, und zwar so nah wie möglich an der Haut, damit das Zeckenschutzmittel ständig an die Haut abgegeben werden kann. Bei langhaarigen Hunden oder Katzen kann das schwierig werden. Auch ungeeignet sind die Halsbänder für Hunde, die gerne und viel im Wasser sind. Wer Kleinkinder hat, sollte ausserdem darauf achten, dass diese das Halsband nicht anfassen.
     
  • Tropfen: Die Tropfen müssen direkt auf der Haut und nicht auf dem Fell aufgetragen werden. Innert drei Tagen nimmt der Körper das Mittel auf und verteilt es auf der gesamten Hautoberfläche. Tropfen können aber zu Juckreiz führen und für den Hund stark riechen. 
     
  • Kautabletten: Das Mittel wird innerlich aufgenommen und ebenfalls auf der Hautoberfläche verteilt. Nebenwirkungen wie Juckreiz oder Geruch gibt es keine. Es eignet sich auch gut für Hunde, die gerne baden.

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Gibt es vorbeugende Impfungen? 

Es gibt keine wirksamen Impfungen gegen Erreger, die von Zecken übertragen werden können.

Gibt es Hausmittel, wie Kokosöl, die Wirkung versprechen?

Natürliche Mittel wirken nicht genügend abstossend gegenüber Zecken.

Wie kann man als Halter einen Zeckenstich verhindern?

Es ist wichtig, das Tier täglich zu untersuchen und Zecken sofort zu entfernen. Zeckenschutzmittel sind eine wichtige Unterstützung dabei.

Muss man sich nach einem Zeckenstich Sorgen machen?

Nein. Nicht alle Zecken sind Trägerinnen von Krankheiten und in den meisten Fällen passiert nichts. Wie beim Menschen gilt auch bei den Vierbeinern: Nach einem Spaziergang immer gut kontrollieren und allfällige Tierchen sofort entfernen.