Rassenportrait
Haflinger: blonde Pferde aus den Tiroler Alpen
Trittsicherheit, Nervenstärke und ganz viel Charakter das macht den Haflinger aus. Die blonden Pferde stammen aus den Tiroler Alpen – heute werden sie fast weltweit als Freizeit-, Sport- oder Arbeitspferd geschätzt.
SteckbriefRasse: Haflinger
Gruppe: Kleinpferd
Ursprung: Italien (Südtirol)
Gezüchtet seit: 1874
Lebenserwartung: bis zu 40 Jahre
Stockmass: 138–150 cm
Gewicht: 450–600 kg
Fellfarbe: ausschliesslich Fuchs mit hellem Behang
Körperbau: kräftig, kompakt, muskulös, ausdrucksvoller Kopf, stabiles Fundament
Charakter: freundlich, nervenstark, arbeitswillig, willensstark, lernfreudig
Einsatzbereich: Reit-, Zug- und Saumpferd, Freizeit- und Sportpartner
Besonderheiten: sehr trittsicher und geländegängig
Geeignet für: Familien, Kinder, erfahrene Reiter
Vom Hochgebirge in die Welt hinaus
Seinen Ursprung hat der Haflinger hoch oben in den Südtiroler Alpen im gleichnamigen Dorf Hafling bei Meran auf einer Höhe von 1500 bis 2000 Metern Höhe. In dieser kargen, steilen Umgebung wurden robuste, trittsichere und genügsame Pferde gebraucht, die als Saum-, Trag- und Zugpferde dienten. Die Haflingerzucht geht auf das Jahr 1874 zurück, als im Stall des Bauern Josef Folie im Vinschgau ein besonderes Hengstfohlen geboren wurde: 249 Folie. Dieser Goldfuchs wurde zum Stammvater aller noch heute erhaltenen Zuchtlinien (A, B, M, N, S, St, W).
Die Weltkriege stellten die Zucht vor grosse Herausforderungen. Die Wehrmacht kaufte während dem Zweiten Weltkrieg alle verfügbaren Haflinger auf, um ihren grossen Bedarf an Tragetieren zu decken. Heute wird er in über 70 Ländern gezüchtet.
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Charakterstark und trotzdem ein Anfängerpferd?
Haflinger sind robuste und genügsame Pferde. Sie eignen sich für die Offenstallhaltung. Bei zu nährstoffreichem Futter können sie zu Übergewicht neigen. Sie brauchen deshalb genügend Bewegung als Reit-, Zug oder auch Sportpferd.
Die blonden Pferde haben einen ausgewogenen Charakter, gelten aber als charakterstark und können durchaus stur sein. Trotzdem bringen sie in vielen Reitschulen Kindern das Reiten bei. Dafür müssen sie regelmässig gefordert und ausgelastet werden. Die Hilfengebung muss ganz klar sein.
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Wie der Haflinger in die Schweiz kam
Zwischen den Bauern des Münstertals und jenen des Tirols gab es regen Kontakt, um den Bedarf an Arbeitspferden zu decken. 1949 wurden Verhandlungen für die Einfuhr von Haflingerstuten als Arbeitstiere aufgenommen. 1957 wurde der Haflinger erstmals an der OLMA gezeigt und stiess dort auf reges Interesse der Besucher. In einigen Regionen wehrten sich die Freibergerzüchter vehement gegen die Haflingerzucht.
Deshalb wurden die ersten Zuchtgenossenschaften in Regionen gegründet, in denen es keine aktiven Freibergerzüchter gab. Haflinger sind heute auch in der Schweiz sehr beliebt und sind «militärdiensttauglich».
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