H wie Harz, W wie Wunder
Als Kind habe ich auf Wanderungen oft goldrötliches Harz von Baumstämmen geklaubt und in den Mund gesteckt, was mehr Mutprobe als echter Genuss war. Ganz zu schweigen von den klebrigen Händen, die die Prozedur mit sich brachte. Auch wenn ich heute lieber auf Menthol- statt auf den herb-bitteren Fichtenharz-Chewing-Gum zurückgreife: Das Gold des Waldes hat nach der Recherche für die aktuelle TierWelt nichts an Faszination eingebüsst. Wie sich die Bäume mit diesem potenten Saft gegen alles mögliche Ungemach schützen und ihre Wunden wieder schliessen, ist imposant. Ebenso wie die immense Bedeutung dieser wundersamen Substanz in unserem Alltag und im gesamten Ökosystem. Obwohl wir unsere Häuser längst nicht mehr mit Pechfackeln beleuchten und Harze vielerorts von anderen Rohstoffen verdrängt worden sind, haben sie nichts an Bedeutung eingebüsst. Ob im Schiffsbau, als Räucherware, Salbe oder im Ameisenhaufen: Harze helfen und heilen.
Eine inspirierende Lektüre wünscht
Tanja Aebli, Redaktorin
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