Umstrittene Rückkehrer
Wolfsexperte Heinrich Haller: «Der Wolf wird politisch instrumentalisiert»
Während seiner Zeit als Direktor begleitete Biologe Heinrich Haller die Wölfe des Schweizerischen Nationalparks. Sein neues Buch widmet er den umstrittenen Rückkehrern. Er sieht den aktuellen Konflikt zwischen Menschen und Wölfen als Weckruf.
Herr Haller, wie haben Sie als Biologe die Rückkehr des Wolfes in die Schweiz erlebt?
Nach der Wiederansiedlung des Luchses in der Schweiz trug auch der Wolf ab den 1990er-Jahren zur Vervollständigung der einheimischen Fauna bei. Dass er dies durch natürliche Bestandsausbreitung zuerst vom Apennin und dann von den italienisch-französischen Westalpen her geschafft hat, ist besonders faszinierend. Allerdings dauerte es 17 Jahre, bis nach dem ersten Wolfsnachweis im Unterwallis die erste Fortpflanzung, am Calanda bei Chur, nachgewiesen werden konnte. Ich habe die Rückkehr des Wolfs in unser Land stets mit grossem Interesse verfolgt, da ich mich während Jahrzehnten mit grossen Beutegreifern beschäftigt habe, unter anderen mit dem Steinadler und dem Luchs.
Sind Ihnen während Ihrer Zeit als Direktor des Schweizerischen Nationalparks Wölfe begegnet?
Ja, bereits vor meiner Pensionierung habe ich den ersten Wolf des Nationalparks, die Fähe «F18», dokumentiert. Am 24. Dezember 2016 stiess ich…
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