Hände weg von Selfies!
10 Tipps, um Tiere in den Ferien zu schützen
Ob Elefantenreiten oder -baden, schwimmen mit Delfinen oder ein Selfie mit einem Tiger: Fotos mit Tieren mögen für Touristinnen und Touristen eine tolle Ferienerinnerung sein, können aber für die Lebewesen eine Qual sein. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten warnt.
«Wir rufen Reisende dringend dazu auf, alle Aktivitäten zu meiden, bei denen Wildtiere gefüttert oder gestreichelt werden können – dasselbe gilt für Selfie- und Reitangebote. Im besten Fall sollten Tiere nur aus der Ferne in ihrem natürlichen Lebensraum oder in echten Schutzzentren beobachtet werden», wird Sarah Bartels, Campaignerin bei Vier Pfoten Schweiz, in einer Mitteilung zitiert. Tierische Attraktionen seien immer kritisch zu betrachten.
Hinter den Touristenattraktionen steckten oft Tiere, die ausgebeutet werden und ein trauriges Schicksal erleiden, schreibt die Tierschutzorganisation. Diese Begegnungen seien völlig unnatürlich – selbst wenn man ihnen die Schmerzen nicht ansehe, seien die Tiere enormem Stress ausgesetzt.
«Um sie gefügig zu machen, wird der Wille von Elefanten brutal gebrochen. Löwenjungen werden ihren Müttern entrissen. Sobald sie dann zu gross für Selfies sind, werden sie zu lebendigen Zielscheiben für die Gatterjagd. Pferde und Esel, die Touristinnen und Touristen tragen müssen, leiden oft stundenlang in unerträglicher Hitze, ohne Schatten, Pausen oder genügend Wasser», so Bartels.
Vier Pfoten gibt Reisenden folgende Tipps, um Tiere in den Ferien zu schützen:
1.) Beobachten Sie Tiere in freier Wildbahn: Wildtiere lassen sich am besten in ihrem natürlichen Lebensraum aus einer sicheren und respektvollen Entfernung beobachten. Boykottieren Sie Tourveranstaltende, die auch grausame Trophäenjagden anbieten.
2.) Nur anschauen, nicht anfassen: Selbst wenn es gut gemeint ist – das Halten oder Streicheln von wilden Tieren ist niemals tierfreundlich, ganz im Gegenteil.
3.) Füttern verboten: Wenn Sie wilde Tiere füttern, verlieren diese die natürliche Scheu vor dem Menschen sowie die Fähigkeit, selbstständig Nahrung zu finden. Es lehrt die Tiere zudem auch, dem Menschen zu nahe zu kommen. Dies kann zu Konflikten führen und zu einer Gefahr für die lokale Bevölkerung werden.
4.) Keine Selfies mit Tieren: Unterstützen Sie keine Anbietenden, die mit Tierfotos Geld machen. Ein perfektes Foto für Sie bedeutet für die Tiere lebenslanges Leid. Tiger oder Löwen werden oft mit Medikamenten ruhig gestellt, um mit Touristinnen und Touristen zu posieren, und verbringen ihr Leben in grausamer Gefangenschaft.
5.) Unterstützen Sie nur echte Schutzzentren: Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch im Internet. In echten Schutzzentren steht das Tierwohl an erster Stelle. Direkte Interaktionen zwischen Tieren und Besuchenden sind daher tabu. Sobald die Einrichtung Selfie-, Streichel- und Füttermöglichkeiten oder Tiershows anbietet, oder in Zucht und Wildtierhandel involviert ist, sollten alle Alarmglocken schrillen.
6.) Verzichten Sie aufs Reiten: Vermeiden Sie Aktivitäten wie Elefanten-, Kamel-, Esel- und Pferdereiten. Die Tiere müssen oft ein hartes Training ertragen und leiden unter miserablen Haltungsbedingungen mit wenig Futter, Wasser und Ruhezeiten.
7.) Meiden Sie Tiershows: Aufführungen mit Wildtieren, z. B. in Zirkussen oder Meeresparks, sind Tierquälerei. Die Haltungsbedingungen sind völlig unzureichend, worunter die Tiere furchtbar leiden.
8.) Finger weg von dubiosen Souvenirs: Kaufen Sie keinen Modeschmuck oder andere Andenken, die tierische Produkte enthalten (wie zum Beispiel Leder exotischer Tiere, Schildkrötenpanzer, Elfenbein, Korallen, Pelz usw.). Der Kauf solcher Produkte fördert die Wilderei von Tieren in der Natur und das Aussterben bedrohter Arten. Wenn das Tier unter Schutz steht, drohen sogar hohe Geld- bis hin zu Gefängnisstrafen.
9.) Kulinarische No-Gos: Meiden Sie Restaurants und Strassenstände, die Hunde-, Katzen-, Busch- oder Fleisch von gefährdeten Arten, wie zum Beispiel Haifischflossen, anbieten. Um auf Ihrem Teller zu landen, erleiden diese Tiere zuvor Qualen. Der Konsum von gefährdeten Arten fördert zudem die Wilderei und torpediert jegliche Bemühungen, die Wildtiere zu schützen.
10.) Abstand halten: Streuner und Wildtiere können Angst vor Menschen haben und greifen an, um sich zu verteidigen, wenn man ihnen zu nahekommt. Halten Sie daher zu Ihrer eigenen Sicherheit Abstand, um das Risiko von Tollwut und der Übertragung von anderen Krankheiten zu vermeiden.
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