Harze
Baumharze: das wundersame Gold des Waldes
Harze leisten Bäumen bei Verletzungen erste Hilfe, schliessen deren Wunden und lehren Schädlingen das Fürchten. Seit Jahrtausenden macht sich auch der Mensch diesen vielseitigen Rohstoff zunutze: in der Industrie, der Kunst, der Medizin oder im spirituell-religiösen Kontext. Eine Spurensuche.
Zwölf pastellfarbene Schälchen sind fein säuberlich nebeneinander gereiht und akkurat beschriftet. Obwohl Farbe, Konsistenz und Kontur der darin gelagerten Baumharze variieren, ist ihnen eins gemeinsam: Sie verströmen diesen herb-erdigen Duft, der etwas Vertrautes, zutiefst Beruhigendes hat. Der Grossteil der Harze, die im lichtdurchfluteten Kursraum in Roggliswil (LU) lagern, ist selbst gesammelt: «Es vergeht keine Wanderung, ohne dass ich nicht nach Harzen Ausschau halte und meine Blechschachtel zücke», sagt Daniela Steinmann lachend. Sie scheint ein Auge für den edlen, vielseitigen Rohstoff zu haben: Föhren-, Arven- und Lärchenharz aus dem Engadin, Harz von der Zypresse aus Südfrankreich und Fichtenharz aus nächster Umgebung – so viel, dass es fast eine Schachtel füllt.
Das Sammeln erfolgt nach klaren Regeln: Weiches Harz, das der Baum benötigt, um seine Wunden zu schliessen, und auch spitze Gegenstände – zum Trennen des Harzes vom Nadelholz – sind für Daniela Steinmann tabu,…
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Lesedauer: 11 MinutenHaben Sie bereits ein Konto?
Hier einloggen.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren