Bereits am Montagnachmittag schlichen sich die ersten Zeichen an: Kopfschmerzen, Schüttelfrost und ein ekliger Husten. Und so war es kaum verwunderlich, dass dann am Dienstag gar nichts mehr ging. Selbst die wenigen Meter zwischen Bett und Toilette wurden zur Tortur, so stark waren die Gliederschmerzen und so schwach der Körper. Frieda hatte schnell bemerkt, dass etwas nicht stimmte und so hatte sie mitten in der Nacht ihr Bettchen verlassen und den Sprung auf mein Bett gewagt. Bisher war ich ja strickte dagegen gewesen, dass die Hundedame bei mir im Bett schläft. Nun hatte ich schlicht keine Kraft, sie wieder herunterzuschicken und etwas Gesellschaft tat in dieser misslichen Lage zugegebenermassen gut.

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Krank vor Sorge

Bis acht Uhr morgens harrte Frieda eng an mich gekuschelt aus. Aber mir war klar, lange konnte ich die morgendliche Gassirunde nicht mehr hinauszögern. Und so bündelte ich alle meine verbliebenden Kräfte und schleppte mich hustend in die Kälte hinaus. Als ich wieder im Bett lag, war mir klar, ein zweites Mal würde ich dies heute nicht mehr schaffen.

Glücklicherweise machte sich meine Mutter sofort zu uns auf den Weg, als ich ihr am Telefon von der misslichen Lage erzählt hatte. Kurze Zeit später stand sie vor der Tür, bereit, Frieda mit sich nach Hause zu nehmen. Doch Frieda zögerte. Das erste Mal ging sie nicht freudig, sondern nur sehr zögerlich mit meiner Mutter mit. Meine Mutter äusserte schon die Vermutung, dass Frieda auch nicht ganz fit sei.

Diese Befürchtung hatte sich allerdings schnell in Luft aufgelöst. Beim Spaziergang im Wald zeigte sich Frieda in Topform. Doch kaum sei sie wieder zu Hause angekommen, habe sich Frieda direkt wieder vor die Tür gesetzt. «Erst dachte ich, sie müsse schon wieder pinkeln gehen, bis mir klar wurde, dass Frieda auf ihr krankes Frauchen wartete», so meine Mutter.

Sie spürte wohl deutlich, dass etwas nicht in Ordnung war und wollte so schnell wie möglich wieder die Bewachung des Krankenlagers übernehmen.