Ein «Guete Morge» im Vorbeigehen an unserem Viererbüro war früher die übliche Begrüssung morgens auf der Redaktion. Doch seit mich Frieda zur Arbeit begleitet, sieht dies etwas anders aus. Nun machen erstaunlich viele Kolleginnen und Kollegen bei unserem Büro halt, um einen kleinen Schwatz einzulegen. Sogar die Arbeitsgespanen aus dem oberen Stock machen ab und zu einen Umweg durch den unteren Stock und fahren nicht direkt mit dem Lift ins Dachgeschoss.

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Kuschelstopp

Aber da muss ich mir gar keine Illusionen machen, nur um mit uns zu plaudern, kommen wohl die Wenigsten vorbei. Die meisten Besucher möchten Frieda begrüssen oder noch lieber etwas mit ihr kuscheln. Und da ist die kleine Maus nicht abgeneigt, sie erfreut sich grundsätzlich an jeder Person. Streicheleinheiten lässt sie noch so gerne über sich ergehen – so wird die Zeit bis zum nächsten Spaziergang auf angenehme Art und Weise verkürzt.

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Und wenn das Intervall zwischen den netten Besuchen etwas gar lange wird. Legt sich Frieda hoffnungsvoll hinter ihr Kindergitter oder hinter die Glasscheibe und schaut mit ihrem herzerweichenden Dackelblick raus auf den Flur. Irgendjemand wird sich wohl erbarmen und einen kleinen Streichelstopp bei ihr im Büro einlegen.

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Manchmal kommt es auch vor, dass Frieda nicht sofort an die Tür gerannt kommt. Dann recken die Besucher ihre Hälse und äugen hinter meinen Bürostuhl, wo Frieda ihr Bettchen hat. Ist sie dort nicht zu erblicken, folgt oft ein enttäuschtes «Oh, ist Frieda heute gar nicht da!?» Und dann sind sie meistens auch schon wieder weg, die netten Kolleginnen.