Das erste Abenteuer ist der Weg zum Bahnhof. An diesem regnerischen Samstagabend sind viele Leute in der Altstadt von Luzern unterwegs. Deshalb muss Frieda immer mal wieder staunend eine Pause einlegen, wenn ein E-Scooter vorbeiflitzt oder eine Gruppe laut lachender Jugendlicher entgegenkommt. Zum Glück habe ich für den Fussweg zum Bahnhof genügend Zeit eingeplant.

Den ebenerdigen Einstieg in den Regionalzug meistert Frieda dann ohne zu zögern. Dass so viele Leute genau wie wir nach Zug wollen, hätte ich nicht gedacht. Eigentlich sollten kleine Hunde, mit einer Widerristhöhe unter 30 Zentimetern, in einer Tasche unter dem Sitz «verstaut» werden, jedenfalls wenn ihre Mitreise gratis sein soll. «Sobald der kleine Hund jedoch nicht mehr im Behälter ist, benötigt er einen eigenen Fahrausweis», ist auf der Webseite der SBB zu lesen. Da ich allerdings bemerke, dass Frieda, ohne viel von ihrer Umgebung mitzubekommen, sehr gestresst ist, hebe ich sie schon bald auf meinen Schoss. Hier gefällt es ihr deutlich besser als unter dem Sitz in der Tasche. Während unserer halbstündigen Reise sitzt sie entspannt da und mustert unsere Mitreisenden.

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Nachzahlen gefälligst

Nach einem gemeinsamen Abendessen mit einer Freundin geht es spätabends wieder zurück nach Luzern. Nun sind kaum mehr Leute im Zug, das Zugabteil gehört uns allein. Auch jetzt entschiede ich mich wieder Frieda aus der Reisetasche zu befreien. Müde kringelt sie sich unter meinen Beinen auf der mitgebrachten Decke zusammen und schläft selig. Sie wird nicht einmal wach, als die Konduktorin vorbeikommt. Die Zugbegleiterin ihrerseits, ist aber hellwach und bemerkt rasch, dass ich für den Hund, der nicht ordnungsgemäss in einer Tasche versorgt ist, kein Ticket gelöst habe.

Das wird sogleich nachgeholt und so kann Frieda gemütlich, als reguläre Zugpassagierin, ihren Schönheitsschlaf in die Ecke gekuschelt weiterschlafen. Ein positives erstes Zugerlebnis ist mir diesen Aufpreis wert.