Am Mittwoch wurden 3900 Junglachse von Schülern am Magdenerbach in die Freiheit entlassen. Begleitet wurden die Schulklassen von Fachleuten des Kantons Aargau, von Fischern des Fischereivereins Magden sowie dem WWF, wie letzterer in einer Medienmitteilung schreibt.

Die Junglachse sind in einer Zuchtstation der Petit Camargue Alsacienne aufgewachsenen. Bis zu zwei Jahre dauert nun ihre Entwicklung im Bach, bis sie schwarmweise zum Atlantik abwandern. Mit der Geschlechtsreife, nach rund drei Jahren im Meer, kehren die Elterntiere wieder in ihre Heimatgewässer zurück, um sich dort fortzupflanzen, wo sie geboren wurden.

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Die ausgesetzten Junglachse sind erst ein paar Zentimeter gross.
Bild: Thomi Studhalter / WWF

Die Wiederansiedlung des Lachses im Rhein ist ein Ziel der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR). Mit den Programmen «Lachs 2000» soll die Rückkehr der grossen Wanderfische in die verschiedenen Abschnitte des Rheins ermöglicht werden. Die Kantone Aargau, Basel-Landschaft und Basel-Stadt unterstützen dieses internationale Programm, indem sie sich für funktionierende Wanderkorridore und passende Lebensräume einsetzen sowie besonders geeignete Stellen mit Junglachsen besetzen. Im aargauischen Abschnitt weist der Hochrhein laut Medienmitteilung nur wenige für den Lachs geeignete Seitenbäche auf. Einer davon ist der Magdenerbach.

Noch sind Hindernisse im Weg
Vor etwas mehr als hundert Jahren war der Rhein noch der grösste Lachsfluss in Europa, doch dann zerschnitten Schwellen, verbaute Ufer und Wasserkraftwerke den Langdistanzwanderern ihre Routen. Zwar wurden inzwischen diverse Fischtreppen gebaut, doch noch immer versperren Hindernisse dem Lachs den Weg zurück in die Schweiz. Trotzdem spricht Christian Hossli von einem Erfolg: «Man sieht, dass der Drang der Lachse in die ursprünglichen Gewässer zurückzukehren, enorm stark ist. Die Vernetzung für den Lachs dient auch vielen anderen Wanderfischen.»

Bis 2020 müssen in Frankreich die Kraftwerke Rhinau, Marckolsheim und Vogelgrün und in der Schweiz das Kraftwerk Birsfelden für Lachse passierbar gemacht werden. Dann steht der Rückkehr des atlantischen Lachses in den Magdenerbach nichts mehr im Weg.