Seinen abenteuerlichen Namen verdankt der neue Laternenhai den achtjährigen Cousins seiner Entdeckerin Vicky Vásquez, die am Pacific Shark Reseach Center in Kalifornien forscht. Auch der wissenschaftliche Name des Ninja-Laternenhais kann sich sehen lassen: Vásquez taufte ihn Etmopterus benchleyi, nach Peter Benchley, dem Autor des Romans «Der weisse Hai».

Mit so einem hat die neue Art allerdings wenig gemeinsam. Während der weisse Hai zu den grössten Haien überhaupt gehört, werden Ninja-Laternenhai-Männchen nur etwa dreissig Zenitmeter lang, Weibchen immerhin fünfzig. Furchteinflössend ist der kleine Tiefeseebewohner trotz seines Namens also wenig, zumindest nicht für uns Menschen. Anders sieht das für seine Beute (vor allem kleinere Fische und Krebstiere) aus: In den dunklen Tiefen des Ozeans ist der Ninja-Laternenhai dank seiner schwarzen Haut perfekt getarnt. Wie bei den meisten anderen Laternenhaien befinden sich in seiner Haut, vor allem auf der Bauchseite, sogenannte Photophoren, die einen schwachen Lichtschimmer erzeugen. Das ermöglicht es dem Unterwasser-Ninja, sich nicht gegen die hellere Wasseroberfläche abzuheben und von unten beinahe unsichtbar zu wirken. 

Geihmnisvolle Tiefseebewohner
In der Familie der Laternenhaie gibt es 44 bekannte Arten, die grösstenteils noch sehr wenig erforscht sind. Sie leben in Tiefen von 50 bis 4500 Metern und sind vor allem an den Kontinentalhängen anzutreffen. Mit dem Ninja-Laternenhai konnte laut Vásquez, die ihre Ergebnisse im Dezember im «Journal of the Ocean Science Foundation» veröffentlicht hat, zum ersten Mal ein Laternenhai an der Pazifikküste von Zentralamerika nachgewiesen werden. Die acht Exemplare, die die Haiforscherin zur Artbestimmung eingesammelt hat, stammen aus Tiefen zwischen 840 und 1440 Metern.