Chlamydien
Letzte bakterienfreie Population soll Koalas retten
Das Bakterium Chlamydia pecorum bedroht die Koalas Australiens. Nun wurde eine Population entdeckt, die noch nicht infiziert ist. Sie soll helfen, die Art zu retten.
Koalas haben Chlamydien. Wie beim Menschen werden die Bakterien sexuell übertragen, Koalas können sich aber auch durch anderen engen Kontakt infizieren, zum Beispiel zwischen Mutter und Jungtier. Und das Bakterium Chlamydia pecorum richtet unter Australiens Koalas grossen Schaden an: Die Symptome beginnen mit einer Bindehautentzündung in den Augen, die zu Blindheit führen kann und einer Infektion der Harnwege, die sich dann zu den Nieren und dem Fortpflanzungstrakt hocharbeitet und zu Unfruchtbarkeit führen kann. Letztendlich führe die Krankheit zum Tod der Tiere, heisst es in einer Medienmitteilung der australischen Universität Adelaide.
«Die Auswirkungen von Chlamydien auf Koalas sind verheerend», sagt Forscherin Jessica Fabijan in der Mitteilung. Und jede Population sei betroffen – dachte man bislang. Doch Fabijan und ihr Team haben die grosse Population auf der Insel Kangaroo Island vor der Küste des Bundesstaats South Australia untersucht – und festgestellt, dass sie chlamydienfrei ist.
«Diese letzte chlamydienfreie Population ist wie eine Lebensversicherung für die Art», saft Fabijan. «Unsere Kangaroo-Island-Koalas könnten andere Populationen wiederbevölkern.» Die Forscher bezeichnen ihre Ergebnisse als lange benötigten Durchbruch, um endlich das Blatt zugunsten der Koalas wenden zu können. Massnahmen zur Bekämpfung der Chlamydien hätten bis jetzt noch nicht zum Erfolg geführt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten Fabijan und ihre Kolleginnen und Kollegen im vor Kurzem Fachjournal «Scientific Reports».
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