Talo hat eine bewegte Geschichte. Der Luchs kam im Frühling 2012 zur Welt und wurde in seinem ersten Winter entkräftet im Kanton Waadt aufgefunden. Nach ein paar Monaten in Menschlicher Obhut wurde er  im Mai 2013 an der Grenze zu Frankreich wieder freigelassen («Tierwelt Online» hat berichtet).

Nach einer Wanderung über hunderte Kilometer fand Talo eine neue Heimat im Mont-Blanc-Massiv. Auf dem Weg dorthin musste er eine Autobahn und mehrere andere Strassen passieren. Stundenlang habe er oft vor einer viel befahrenen Strasse ausgeharrt, um sie in der Nacht sicher überqueren zu können.

Nun ist Talo tot. Wie der Kanton Genf am Montag in einer Medienmitteilung schrieb, ist der Luchs im Süden der Savoyen bei einem Verkehrsunfall getötet worden. Auf halber Strecke zwischen zwei Naturschutzgebieten sei er von einem Auto überfahren worden. Identifiziert wurde er durch sein Senderhalsband, anhand dessen die Behörden all seine Bewegungen aufzeichnen konnte. Auf der Karte unten sind seine Wege und Stationen eingezeichnet.

Weil sich Talo auf seiner Reise stets an die sichersten Routen gehalten hatte, wurde er von den Behörden zum Botschafter für Wildtierkorridore ernannt. Letztlich hat ihn das aber auch nicht vor seinem verhängnisvollen Unfall bewahrt.

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Quellen: ©SITG/DGNP/cja/KORA