Die Forscher beobachteten das Verhalten der Buckelwale nahe der abgelegenen Ogasawara-Inseln, tausend Kilometer südlich von Tokio. Dort kommt einmal am Tag ein Passagier-Frachtschiff vorbei.

In einer am Mittwoch in der internationalen Online-Fachzeitschrift «Plos One» veröffentlichten Studie von Koki Tsujii von der Ogasawara Whale Watching Association und der Hokkaido-Universität heisst es, Hauptreaktion der Buckelwale auf das Schiff in ihrer Nähe sei gewesen, das Singen zu verringern oder ganz damit aufzuhören.

Gesänge unter dem Wasser aufgenommen
Die Forscher erfassten mit Unterwasser-Aufnahmegeräten insgesamt 26 männliche Buckelwale. Von ihnen sangen in einem Umkreis von 500 Metern vom Schifffahrtsweg weniger als anderswo. 

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So tönt der Gesang der Buckelwale. 

Wale im Umkreis von rund 1200 Meter reduzierten beim Vorbeikommen des Schiffs den Gesang oder sangen vorübergehend gar nicht mehr, heisst es in der Studie. Viele Buckelwale nahmen ihre Songs erst eine halbe Stunde später wieder, nachdem sich das Schiff aus dem betreffenden Gebiet entfernt hatte.

Nicolas Entrup von der Meeresschutzorganisation OceanCare mit Sitz in der Schweiz kommentierte die Studie mit den Worten, wenn ein einziges Schiff am Tag bereits solche Auswirkungen auf die Buckelwale habe, sei vorstellbar, was bei dutzenden Containerschiffen im Biotop der Wale passiere. Der blaue Planet sei mittlerweile «viel zu laut» für die Buckelwale geworden.