Fast 80 der rund 200 in der Schweiz brütenden Vogelarten sind auf der Roten Liste. Sie laufen damit Gefahr, aus der Schweiz zu verschwinden. Der SBI, den die Vogelwarte für diese gefährdeten Arten erstellt hat, zeigt, dass sich die Situation seit der erstmaligen Erhebung 1990 nicht verbessert hat.

Die Vogelwarte erhob 2012 für 40 der 80 gefährdeten Arten Brutdaten. Für 23 gebe es einen negativen Trend, teilte die Institution am Dienstag mit. Ihnen stünden 13 Arten mit einem positiven Trend gegenüber. Bei vier Arten mit kleinen Beständen sei kein Trend sichtbar.

Negativer Trend in Feuchtgebieten und Kulturland
Michael Schaad von der Vogelwarte Sempach sagte auf Anfrage, dass der positive Trend vor allem bei Vögel, die im Wald oder im alpinen Raum lebten, festzustellen sei.

Deutlich höher ist der Anteil der gefährdeten Arten im Kulturland und in den Feuchtgebieten. Vor allem mit einer wildtierfreundlichen Landwirtschaft könnte ein markante Besserung erreicht werden, schreibt die Vogelwarte.

Der anhaltende Rückgang lasse befürchten, dass die Rote Liste bei einer Neubeurteilung noch länger werden könnte, schreibt die Vogelwarte. Das Ziel, die Rote Liste der in der Schweiz lebenden Vögel zu verkürzen, werde verfehlt.