Mehr als 300 Kamerafallen hatte ein Team aus Wildhütern und Biologen Ende des letzten Jahres in Usbekistan aufgestellt und damit erfreuliche Schnappschüsse gemacht: Im Gissar-Naturreservat an der Grenze zwischen Usbekistan und Tadschikistan ging ihnen eine Vielzahl von Wildtieren in die Foto-Falle. Luchse, Bären, Steinböcke, Hasen und Wildschweine. Doch die Star-Gäste waren zwei Schneeleoparden.

Der Bestand des Schneeleoparden, auf der Roten Liste der IUCN als «gefährdet» eingestuft, wird Weltweit noch auf rund 5000 Exemplare geschätzt. Sie leben weit verteilt, aber in geringer Anzahl fast in ganz Asien. Ihre Population ist jedoch am schrumpfen. Die Bilder aus der Kamerafalle sind nun der erste Foto-Beweis, dass die Tiere auch in Usbekistan vorkommen.

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 Bild: © Y. Protas/Panthera/WWF Central Asia Program/
 Uzbek Biocontrol Agency/Gissar Nature Reserve

Konfliktgebiet wird zum Tier-Paradies
Das Gissar-Naturreservat war vor langer Zeit Teil der Seidenstrasse und später der Sowjetunion. Nach deren Auflösung sei es Schauplatz von bewaffneten Grenzkonflikten geworden. Das Resultat: Eine strikte Grenz-Überwachung, die – ein positiver Nebeneffekt – zum besseren Schutz der Tiere dort führte.

Die erstmalige Dokumentation von Schneeleoparden in Usbekistan gibt den beteiligten Naturschutzorganisationen Panthera und WWF, aber auch dem Staat Usbekistan Anlass zur Hoffnung. «Dank dem grossen Einsatz von Wildhütern und Naturschutzorganisationen wird der Bestand der bedrohten Tiere in Usbekistan steigen», sagt Alexandr Grigoryants, Direktor der Usbekischen Umweltbehörde.

Auch in Russland setzen sich Wissenschaftler und Behörden für den Schutz des Schneeleoparden ein. An den Olympischen Spielen von Sotchi verkörpert eines der drei offiziellen Maskottchen einen Schneeleoparden. An der Eröffnungszeremonie am vergangenen Freitag waren Millionen von Menschen live dabei, als der überlebensgrosse «Leopard» auf seinem Snowboard ins Olympiastadion einfuhr.

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Die Olympia-Maskottchen. Quelle: YouTube/Andy C