Ein Elch geht gemütlich seinem Tagesgeschäft nach. Er durchquert einen Fluss, zieht weiter, äst ein bisschen. Was Elche halt so machen. So weit, so normal – bis auf die Tatsache, dass der Elch schneeweiss ist. So scheint die Szene fast wie aus einem Märchen – oder aus «Harry Potter». Dort beschwört der Zauberlehrling nämlich öfters mal seinen «Patronus» heran, einen weissen Hirsch, der vor Bösem beschützt.  

Keine magischen Kräfte besitzt aber der weisse Elch. Er ist auch kein Albino, sondern hat Leuzismus. Erkennbar ist dies an den dunklen Augen, die bei einem Albino rot wären. Während Leuzismus das Resultat einer den ganzen oder nur Teile des Körpers betreffenden Fehlentwicklung von Pigmentzellen ist, sind bei Albinismus zwar Pigmentzellen vorhanden, aber das Pigment Melanin kann nicht hergestellt werden.

Werden weisse Elche häufiger?
Gefilmt hat den Elch der Lokalpolitiker und Naturliebhaber Hans Nilsson zwischen Charlottenberg und Gunnarskog in der der südschwedischen Provinz Värmland und das Video vor zwei Tagen veröffentlicht. Jahrelang sei er auf der Suche nach so einem Tier gewesen, sagt er gegenüber dem einem schwedischen Radiosender. Etwa 50 weisse Elche soll es in Värmland geben, meint Nielsson.  

Sind sie also gar nicht so selten? Doch, sagt Elchforscher Göran Ericsson zum Magazin «National Geographic». Es gebe aber jedes Jahr Sichtungen solcher Tiere und es sei möglich, dass sie häufiger werden. Ein Grund dafür seien die Jäger, die sich darauf geeinigt hätten, weisse Elche nicht zu schiessen. Damit selektierten sie quasi für dieses Merkmal. So lange es keine effektiven Zahlen gebe, könne man dies aber nicht mit Sicherheit sagen.

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