Es ergibt sich ein Mehraufwand für Nestkontrollen, Sauberhalten der Zuchtboxen und Kontrolle der Jungtiere auf Fellbeschaffenheit, Zähne und Gesundheit. Das erste Herausnehmen der Jungtiere ist ebenfalls zeitintensiv. Normalerweise wird einmal täglich gefüttert. Sobald es Zibben mit Jungtieren hat, wird zweimal täglich gefüttert. Die Grundnahrung besteht aus Heu, Körnern oder Würfeln und Wasser. Dazu gibt es noch Früchte, Gemüse und Äste zum Knabbern. An das erste Grünfutter sind die Kaninchen aber langsam zu gewöhnen.

Des Weiteren werden die Freilaufgehege vom Herbstlaub gereinigt und instand gestellt. Ab Ende April stehen nämlich den Zuchtzibben und denjenigen Jungtieren, die nicht für Ausstellungen gebraucht werden können, grosszügige Freiläufe zur Verfügung. Die am besten in das Zuchtkonzept passenden Zibben werden dann im Frühwinter zurück in die Innenstallung verlegt. Die restlichen Tiere werden verwertet. Einheimisches Kaninchenfleisch ist in unseren Breitengraden wieder sehr gefragt.

Im Frühjahr sind Stallbesichtigungen bei Züchterkollegen besonders beliebt. Bei dieser Gelegenheit werden bereits die ersten Jungtiere durch den Obmann tätowiert. Zudem gibt jeder Züchter Rechenschaft über seine Tipps und Tricks zur gelungenen Deckung der Zibben ab. Diese Auskünfte sind oft sehr spannend – in Jägerkreisen würde man von «Jägerlatein» sprechen. Die Kriterien zur Erlangung der besten Deckbereitschaft haben manchmal gewisse Ähnlichkeit mit denjenigen der Wetterfrösche vom Muotathal.

Das Wichtigste an solchen Stallschauen ist aber, dass zuletzt am runden Tisch der Austausch und die Geselligkeit überwiegen.