Das fertige Vogelhaus ist 5 Meter lang, 3 Meter breit und 2,5 Meter hoch und steht auf einer Betonplatte, die gut isoliert und innen mit Fliesen beklebt ist. Die Wände bestehen aus einem 10×10-Zentimeter-Balkengerüst, ausgefüllt mit Glaswolle, das von innen mit Trockenbau-Platten und von aussen mit 20 Millimeter starken Profilbrettern verkleidet ist.

Das Haus besitzt ein Flachdach, welches halb aus durchsichtigem Wellplastik besteht, die andere Hälfte ist aus Holz mit Dachpappe. Unter dem Wellplastik werden zur Isolation noch mit extra starker Folie bespannte Rahmen eingepasst. Drei je einen Quadratmeter grosse Fester in der Südseite und das halbe durchsichtige Dach geben dem Vogelhaus genügend Tageslicht.

Die anschliessende Freivoliere ist etwas breiter als das Vogelhaus, insgesamt 6 Meter breit, 4 Meter lang und 2,5 Meter hoch. Insgesamt werden drei Aussenvolieren errichtet. Diese sind vom Vogelhaus nicht zugänglich, dafür mit Aussentüren versehen. Die Freivoliere besteht aus genormten, mit Draht bespannten Aluminiumrahmen. Sie können leicht zusammengestellt und montiert werden und stehen auf hochkant in die Erde eingelassenen Betonwegkanten. Bepflanzt wird die Freivoliere mit Holunder, Knöterich und Bambus, weniger mit immergrünen Büschen. Nach kurzer Zeit sind die Volieren mit den schnellwüchsigen Büschen fast zugewachsen.

Im Winter braucht es keine zusätzliche Beleuchtung
In der Bauzeit des Vogelhauses machen gerade die Farbvorschläge für Volieren von  Naturheilpraktikerin Rosiana Sonnenschmidt Furore. So werden die Wände in den Farben Grün, Gelb und Blau bemalt. Der Innenraum erhält einen 1 Meter breiten Gang und drei Volieren. Da das ganze Vogelhaus nur für Prachtfinken gedacht ist, werden die Ecken mit Blumenrankgitter ausgestattet. In das Gitter können viele Zweige von Bambus hineingesteckt werden. Zudem werden verschiedenste Nistkästen aufgehängt.

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="c325e545-971f-4dbf-8134-11d585184cea" data-langcode="de"></drupal-entity>
Prachtfinken wie die Gouldamadinen fühlen sich in üppiger Vegetation
wohl.
Bild: Günter Oppenborn

Der Boden wird mit Walderde und Buchenholzgranulat ausgefüllt. Gefüttert wird in halber Höhe. Zu den Freivolieren führt ein Durchflug in Form eines 100-Millimeter-Plastikrohres, der verschlossen werden kann und von den Vögeln im freien Flug durchflogen wird. Die Temperatur wird mit einem Radiator auf eine Mindesttemperatur von 15 Grad Celsius Wärme gehalten.

Durch die Lage nach Süden und die grossen, hellen Dach- und Fensterflächen genügt ein Sonnenstrahl und der Raum ist gut temperiert. Im Sommer und bei zu grosser Hitze, sorgt ein regelbarer Ventilator für eine gute Lüftung. Das Winterhalbjahr überstehen die Vögel ohne eine zusätzliche Beleuchtung. Das mag sich vielleicht für manche Züchter seltsam anhören, weil die meisten die Tageszeit verlängern, aber mein Zuchtfreund hat damit die besten Erfahrungen gemacht. Seine Vögel gingen immer ausgeruht und mit viel Schwung und Zuchtfreudigkeit in die nächste Saison.

Besetzt wird das Vogelhaus überwiegend mit australischen und wenigen asiatischen und afrikanischen Prachtfinkenarten. Gute Zucht­erfolge bringt ein Schwarm Braunbrustschilffinken, die ihre Nester in den Bambusbüscheln anlegen. Gouldamadinen zeigen im Sommer, wie lebhaft sie sein können, und züchten gut. Maskenamadinen und Gemalte, Amadinen, Rotkopf- und Forbespapageiamadinen züchten problemlos. Etwas aufwendiger ist die Zucht mit Goldbrüstchen, Schmetterlings- und Veilchenastrilden. Und eher selten war die Nachzucht eines Paares Prachtnonnen, das sich auch in diesem Vogelhaus wohlfühlte.