Der Unfall im Jahr 2019 führte nicht nur bei vielen Fasnachts-Begeisterten für ein Aufschrecken. Ein Pferd rutschte auf einer Eisplatte aus und konnte minutenlang nicht mehr aufstehen. Dem Pferd ist glücklicherweise trotzdem nichts passiert. Das aus Tierschützern bestehende Komitee setzt sich mit ihrer Initiative «Für eine Basler Fasnacht ohne Tierleid» für den Verzicht der traditionellen «Chaisen» ein. Der Lärm und die Menschenmenge führe bei den Fluchttieren zu Stress. Dies ist nicht nur problematisch für die Tiere selbst, sondern kann auch für die Zuschauerinnen und Zuschauer gefährlich werden. Wie das Komitee schreibt, wird mindestens jedes fünfte Pferd vor dem «Cortège» mit Beruhigungsmitteln gespritzt, um den Umzug überstehen zu können.  

Anzahl der Chaisen drastisch gesunken 

Im Jahr 2022 wurden in der 100-jährigen Tradition erstmals veterinärmedizinische Kontrollen durchgeführt und Pausenzonen für die Fluchttiere eingerichtet. Wie das Komitee argumentiert, reiche dies dennoch nicht. Die Pausenzonen seien fast nicht genutzt worden und der Stress in der grossen Menschenmenge und der Lärm der Guggen sei für die Tiere immer noch zu gross.  

Dieses Jahr sank die Anzahl angemeldeter Pferdekutschen auf unter 10 Stück. Wie das Komitee informiert, waren es in den Jahren vor der Pandemie meist 20 Pferdekutschen mit rund 40 Pferden. Nach dreijähriger, pandemiebedingter Zwangspause sind es dieses Jahr nur noch 8 Kutschen und eine Elektrokutsche. Viele der Kutschfahrer hingen ihre Kostüme aufgrund des gesellschaftlichen Drucks an den Nagel.