Autofans verbinden mit Modena den Maserati. Für die Liebhaber kulinarischer Köstlichkeiten stehen Aceto Balsamico, Parmigiano Reggiano und Grana Padano ganz oben auf der Liste und für Opernliebhaber ist Modena die Heimatstadt des Jahrhunderttenors Luciano Pavarotti. Für Taubenzüchter ist es dagegen der Ursprung der heute wohl weltweit beliebtesten Rassetaube, des Modenesers. Aus einer Rasse heraus haben sich im Lauf der Jahrhunderte in unterschiedlichen Ländern drei Taubenrassen entwickelt. Sie alle stellen dabei den Wunsch beziehungsweise die Interpretation des jeweiligen Züchtergeschmacks dar. Keine andere Taubenrasse gibt es in so vielen Farbenschlägen. Hier findet jeder den für sich passenden.

Auch wenn Modeneser sich im Laufe der Zeit vom Aussehen her teilweise in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt haben, weisen sie verbindende Elemente auf: Sie alle stammen vom Ur-Modeneser aus Modena ab und alle drei Rassen werden in den Grundzeichnungsvarianten Schietti (einfarbig), Gazzi (gezeichnet) und Magnani (vielfarbig) gezüchtet.

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Modena
Dick ist schick, mollig ist drollig – ganz nach diesem Motto haben die Engländer ihren Modena gezüchtet. Lange Zeit war er unter dem Namen «Englischer Modena» bekannt, ehe er heute nur noch nach seiner Heimatstadt bezeichnet wird. Er hat die geringste Verbreitung aller Modeneser-Rassen. Wahrscheinlich haben sich die Modena zu weit vom Urtyp entfernt. Ausser dem Farbenreichtum haben sie nämlich so gut wie nichts mehr vom Modeneser.

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Deutscher Modeneser
Die unangefochtene Nummer eins unter den Taubenrassen ist der Deutsche Modeneser. Das hängt auch damit zusammen, dass in Deutschland die weltweit grös­ste Taubenzüchterzahl existiert. In der Zwischenzeit ist der Deutsche Modeneser aber ein Weltenbürger geworden. Seine Figur wurde so gezüchtet, dass sie sich in Drittel einteilen lässt. Das schafft eine ungeheure Harmonie im Erscheinungsbild. Obwohl er zu den Huhntauben gehört, werden auch an Farbe und Zeichnung sehr hohe Ansprüche gestellt.

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Triganino Modenese
Oberitalien ist noch heute die Heimat der Triganino Modenese. Von dort aus sind sie derzeit dabei, die ausseritalienische Taubenzüchterwelt zu erobern. Sie zeichnen sich durch einen ungeheuren Farbenreichtum aus. Dabei gibt es Farbenschläge, bei denen bis jetzt noch nicht geklärt ist, wie so etwas genetisch überhaupt möglich ist. Zudem gibt es bei ihnen aussergewöhnlich viele Tauben mit Mosaikzeichnung. Das heisst, dass auf einer Taube zwei Farbenschläge zu sehen sind. In Italien werden der Farbe und Zeichnung viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sind dort die wichtigsten Rassenmerkmale.