Iberischer Luchs
100 Millionen reichen nicht zum überleben
Seit dem Jahr 2000 hat sich der Bestand an Pardelluchsen auf der Iberischen Halbinsel dank teurer Erhaltungsmassnahmen etwas erholt. Dies reicht aber nicht zur Rettung der Art, sagen Forscher.
«Unser Modell zeigt, dass der Klimawandel innerhalb der nächsten 50 Jahre zum Aussterben des Pardelluchses führen will», sagt Miguel Araújo von der Universität Kopenhagen. Alarmierende Worte, die überraschen, hat sich die Population des Luchses in den letzten zehn Jahren doch deutlich erholt.
Viele Risikofaktoren für die Luchse
1960 kamen auf der Iberischen Halbinsel noch 5000 Exemplare des Lynx pardinus, auch «Iberischer Luchs» genannt, vor. Danach ging es rapide bergab. Jagd, Verkehr, Krankheit und Futtermangel sorgten für das fast vollständige Verschwinden der Tiere. Im Jahr 2000 wurde der Bestand auf gerade einmal 100 erwachsene Pardelluchse geschätzt.
Inzwischen sind vielerlei Schutzmassnahmen für den Luchs eingeführt worden. Die Jagd auf ihn ist seit den 70er-Jahren verboten, es wurden Strassenunterführungen für die Tiere gebaut und Kaninchen als Beutetiere angesiedelt. Auch Zuchtanlagen wurden errichtet und erste Tiere ausgewildert. Ein teures Unterfangen, das bisher fast 100 Millionen Euro gekostet habe.
Auf den ersten Blick scheint sich ein Erfolg einzustellen. Mittlerweile wird der Bestand der Pardelluchse auf 250 Exemplare geschätzt, doch eine Studie, die im Fachjournal «Nature Climate Change» veröffentlicht wurde, behauptet nun, diese Verbesserung sei nur kurzfristig.
In 50 Jahren ausgestorben
In einer Modellstudie haben die Wissenschaftler die aktuellen Schutzmassnahmen mit dem prognostizierten Klimawandel simuliert und sind zum erschreckenden Resultat gekommen, dass der Pardelluchs in 50 Jahren ausgestorben sein wird.
«Die letzten zwei Populationen werden nicht in der Lage sein, sich rechtzeitig an die Veränderungen anzupassen», sagt Araújo. Der Klimawandel sei nicht in die Überlegungen des Erhaltungsprogramms mit eingeflossen, was laut der Studie fatale Folgen für den Pardelluchs haben soll.
Es ist nicht zu spät
Trotzdem macht die Studie Hoffnung für den Luchs. Denn eine zweite Simulation, die den Klimawandel mit einbezieht und in der Luchse im Norden der Iberischen Halbinsel ihre Heimat finden, zeichnet ein positiveres Zukunftsbild: Nach diesem Modell soll die Population bis im Jahr 2090 auf fast 900 Exemplare des Pardelluchses ansteigen.
<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="2f4b27ac-73f3-4563-92af-47a069191b63" data-langcode="de"></drupal-entity>
© Hector Garrido, CSIC Andalusia Audiovisual Bank
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren