Diese Methode sei ungefähr fünfmal schneller als das traditionelle Vorgehen bei der Bestimmung neuer Arten, erläuterte Insektenforscher Alexander Riedel vom Naturkundemuseum Karlsruhe. Sie ist in den Fachzeitschriften «ZooKeys» und «Frontiers in Zoology» beschrieben.

Die Eile ist nach Einschätzung von Riedel und seines Kollegen Michael Balke (Zoologische Staatssammlung München) geboten, denn viele dieser neuen Käferarten sind vom Aussterben bedroht. Der Regenwald werde in atemberaubendem Tempo abgeholzt und durch Ölpalmen-Monokulturen ersetzt.

Die Experten sehen ihre Forschung auch als Argument für den Erhalt dieses einmaligen Lebensraumes. Sie vermuten dort noch Hunderte Insektenarten, die auf Entdeckung warten.

Namen aus dem örtlichen Telefonbuch
Auch bei der Namensgebung beschritten die Wissenschaftler einen ungewöhnlichen Weg. Um zum Land passende Bezeichnungen zu finden, griffen sie zum Telefonbuch. «Viele der neuen Arten wurden nach Familien aus den Gelben Seiten Papuas benannt», berichtete Riedel.

Er nannte als Beispiel den Trigonopterus moreaorum, eine Bezeichnung, die auf dem Familiennamen «Morea» beruht. Dieser ist in Papua-Neuguinea ähnlich verbreitet wie hierzulande Meier oder Müller.