Die Forscher nannten sie Rhinolophus francisi, zu Ehren von Charles Francis, der das Weibchen im Jahr 1983 in Malaysia gefunden habe. Mittels Computertomographie hätten Experten das tote Tier mit seinen zerbrechlichen Knochen schonend analysieren können. Zusätzlich untersuchte das Team Fledermäuse in Südostasien und sammelte Genmaterial. Zwei weitere Exemplare, die 2004 in Indonesien gefunden wurden, zählen zur selben Art wie die eingelegte Fledermaus in London.

Ein viertes Tier aus dem Westen Thailands sah fast identisch aus, wies aber genetische Unterschiede zu den anderen auf. Die Forscher beschrieben es als Exemplar der Unterart Rhinolophus francisi thailandicus. Ob diese vielleicht doch eine eigene Art sei, müsse weitere Forschung in den Wäldern Thailands klären, hiess es in der Mitteilung des Museums.

«Neue Arten von Insekten und Fischen werden recht regelmässig entdeckt, aber neue Säugetiere sind seltener», sagte der Zoologe des Museums, Roberto Portela Miguez. Die neue Fledermausart soll demnächst in der Fachzeitschrift «Acta Chiropterologica» beschrieben werden. Ihren Namen haben die Hufeisennasen von ihren eigentümlich geformten Schnauze.