Durch jahrelange Wilderei war der Elefantenbestand im Nkhotakota-Reservat in Malawi von 1500 in den 70er Jahren auf weniger als 100 gesunken. Im Liwonde National Park und im Tierschutzgebiet Majete Wildlife Reserve im Süden des Landes wurde es dagegen für die dort lebenden Elefanten eng. Deshalb wurden nun 520 Elefanten umgesiedelt, wie die Naturschutzorganisation African Parks am Donnerstag mitteilte.

Die Umsiedlung war äusserst aufwändig: Zunächst betäubte ein Tierarzt die Elefanten von einem Helikopter aus. Später hob ein Kran sie an den Füssen hoch. Dann transportierten 30-Tonnen-Lastwagen die Tiere in Lattenverschlägen in der Nacht von den beiden Parks im Süden zum Nkhotakota-Reservat im Zentrum des südostafrikanischen Landes.

Elektrozaun zum Schutz vor Wilderern
Die NGO African Parks, die neunzig Prozent der Parks in Malawi verwaltet, sprach von einer «historischen Operation». Zwei Elefanten starben während der zweijährigen Aktion. Im vergangenen Jahr waren 261 Elefanten transferiert worden, in diesem Jahr folgten die übrigen. An der ersten Phase der Umsiedlung hatte der britische Prinz Harry teilgenommen.

Die Tiere sollen im Nkhotakota-Reservat sicher vor Wilderern sein und mehr Platz haben. Im neuen Zuhause der Elefanten wurde auch die Population der Büffel, Antilopen, Warzenschweine und Zebras aufgestockt. Zur Sicherheit der Tiere gibt es unter anderem einen hohen elektrischen Zaun um das Gelände.