Die Tiere sollen in den bestehenden Steinbockkolonien am Brienzergrat, am Schwarzmönch im Berner Oberland und im Gebiet Aletsch-Sonnenberge-Lötschental im Wallis eingefangen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Tiere aus Frankreich und Italien dazukommen, um den Genpool zu vergrössern.

Für die Neugründung der Kolonie werden über voraussichtlich fünf Jahre Tiere im Stockhorngebiet angesiedelt. Je sieben Böcke und acht Geissen ziehen aus dem Berner Oberland und aus dem Wallis ins Voralpengebiet.

Die Betroffenen konnten sich äussern

Die Idee für die Ansiedlung einer Steinbockkolonie ist schon einige Jahre alt. Nach einer positiven Vorprüfung durch den Bund erhielten im Herbst 2019 alle Grund- und Waldeigentümer die Gelegenheit, sich zum Konzept zu äussern. Nach Ergänzungen und Anpassungen im Konzept stimmten sie zu.

Rücksichtsvoller Tourismus

Die neue Steinwildkolonie kommt in einem touristisch genutzten Gebiet zu liegen. Das touristische Angebot umfasst jedoch vorwiegend naturnahe Angebote, die auf das Ruhebedürfnis der Wildtiere Rücksicht nehmen, wie aus der Bewilligung des Bundesamtes für Umwelt hervorgeht. Ebenso würden neu geplante touristische Angebote durch das Jagdinspektorat auf ihre Wildtierverträglichkeit geprüft.

Etwa 100 Tiere

Das in Frage kommende Gebiet bietet Platz für etwas mehr als hundert Steinböcke. Das Stockhorn ist der markanteste Gipfel einer langgezogenen Bergkette in den Berner Voralpen.