Bei Trophäen-Jagden könne bei den Teilnehmern ein «grausames und unmenschliches» Verhalten heraufbeschworen werden, sagte Australiens neuer Umweltminister Greg Hunt am Donnerstag. Ein entsprechender Vorstoss der Provinz Northern Territory zur Genehmigung solcher Angebote an zahlungskräftige Grosstierjäger werde abgelehnt.

Bei den Safaris hätten nach den Plänen der Provinzregierung Leistenkrokodile gejagt werden sollen. Diese werden in Australien gern «Salties» genannt, da sie auch im Salzwasser leben. Sie werden bis zu sieben Meter lang und können ein Gewicht von mehr als einer Tonne Gewicht erreicht. Damit sind sie die grösste Krokodilart.

Nebenverdienst für ärmliche Bevölkerung
Die Organisation von Safaris zur «Saltie»-Jagd, die von Tierschützern vehement abgelehnt wird, ist ein Dauerbrenner in der australischen öffentlichen Debatte. Die Befürworter der Safaris argumentieren, dass durch solche bezahlten Jagden die ärmliche Bevölkerung vor Ort zusätzliche Einnahmen erzielen könne. Ausserdem würden jährlich ohnehin rund 500 Krokodile dieser Art erlegt. «Greg Hunt hört nicht auf die richtigen Leute», zeigte sich die zuständige Ressortministerin des Northern Territory, Bess Price, enttäuscht.

Seit den 70er Jahren, als die Leistenkrokodile unter Schutz gestellt wurden, haben sich die Bestände bestens entwickelt. Derzeit werden in Australien rund 150'000 «Salties» gezählt. Etwa ein bis zwei Mal imJahr werden Menschen durch Leistenkrokodile getötet.