Fischerei
Bedrohte Albatrosse schützen kostet 200 Franken
Jedes Jahr sterben Tausende von Seevögeln, weil sie sich in den Netzen von Fischerbooten verfangen. Forscher haben nun bewiesen, wie wenig es kosten würde, sie effizient zu schützen.
Der Albatros ist einer der gefährdetsten Vögel der Erde. Der Seevogel verbringt die längste Zeit des Jahres über dem Meer und produziert so wenig Nachwuchs, dass jedes tote Tier empfindlich auf die Population schlägt.
Eine grosse Gefahr für die Albatrosse stellt die Hochseefischerei dar. In Scharen sammeln sich die Vögel am Heck von Fischkuttern und warten darauf, dass unbrauchbare Fische – oder Teile davon – zurück ins Meer geworfen werden. Beim Versuch, sich den Beifang zu schnappen, geraten Albatrosse und andere Seevögel immer wieder in die Fangnetze und verheddern sich darin – eine tödliche Falle.
Ein Forscherteam von BirdLife International hat nun im Rahmen der «Albatross Task Force» eine Studie im Fachjournal «Animal Conservation» veröffentlicht, die aufzeigt, dass die Seevögel mit ganz einfachen Mitteln effizient geschützt werden können.
95 Prozent weniger Todesfälle
Die Wissenschaftler haben Daten aus fünf Jahren Beobachtung analysiert und sind zum Schluss gekommen, dass allein 2006 etwa 18'000 Seevögel (darunter 16'000 Albatrosse) dem Schleppnetz-Fischfang in Südafrika zum Opfer gefallen sind.
Die Lösung kostet gerade einmal 200 Franken pro Schiff: Vogel-Schreck-Leinen. Lange Leinen, die über dem Schiffsheck ausgeworfen werden und die Vögel mit flatternden Fähnchen abschrecken. Diese mobilen Vogelscheuchen sorgen dafür, dass sich Albatrosse und andere Seevögel nicht in die Gefahrenzone hinter dem Schiff trauen.
Die Ergebnisse sind überzeugend: Wie die Forscher schreiben, konnte die Mortalität der Seevögel alleine durch die Schreckleinen um 73 bis 95 Prozent gesenkt werden.
Originalpublikation:
Maree, B. A., Wanless, R. M., Fairweather, T. P., Sullivan, B. J. and Yates, O. (2014), Significant reductions in mortality of threatened seabirds in a South African trawl fishery. Animal Conservation.
doi: 10.1111/acv.12126
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Die Albatros-Schreck-Leine in Aktion. Video: YouTube/Albatross Task ForceDieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
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