Es ist ein ambitioniertes Unterfangen: Jährlich werden die Tauben in der Stadt Bern gezählt. Damit soll die Überbevölkerung der Tiere im Zaum gehalten und im besten Fall sogar abgebaut werden. Ziel dieser Aktion ist es, einen gesunden Bestand zu etablieren. Verantwortlich für die Stadttauben und für die Aktion ist der Tierpark Dählhölzli seit Juni 2011.  

Zählung mit grossem Aufwand
Der Aufwand, der betrieben wird, ist beachtlich. Regelmässig müssen Tauben gefangen und im Dählhölzli tierärztlich untersucht werden. Die Sterilisation der männlichen Tiere gehört ebenso zu den Aufgaben des Tierparks wie das Beringen. Dies geschieht mit einem Mikrochip, der eine Überwachung der einzelnen Tiere zulässt, und mit einem schwarzen Ring mit Berner Wappen und individueller Nummer. Nach der Prozedur werden die Tiere in einem der betreuten Taubenschläge der Stadt Bern untergebracht. 

In den Medien hat die Aktion immer wieder Niederschlag gefunden. So berichtete das « Langenthaler Tagblatt» im zweiten Jahr, in dem der Tierpark Dählhölzli für die Taubenzählung zuständig war, über die Aktion. Schon damals habe man kranke Tauben eingeschläfert und die Männchen unter Vollnarkose kastriert. Mit diesen Massnahmen wolle man die Population auf rund 500 Tauben auf dem Gebiet der Stadt Bern beschränken, war damals zu lesen. Zudem solle erreicht werden, dass die Tiere Brutplätze benützen, an denen sie niemanden stören. 

Über 1000 Tiere in der Stadt
Mittlerweile hat sich deren Anzahl auf einem höheren Niveau eingependelt: Im Jahr 2016 wurden 1015 Tiere gezählt, letztes Jahr 1036. Wobei, hundertprozentig korrekt sind die Zahlen nicht. Es handelt sich um Hochrechnungen. Denn es ist schlicht unmöglich, alle Tauben zu sichten. Die einen sind am Brüten. Andere wiederum befinden sich gerade in der Luft, im Freiflug, wie der Tierpark Dählhölzli schreibt. Und nochmals andere würden sich zurückziehen und sind für die Zählerinnen und Zähler nicht auffindbar. 

Viele Mitwirkende
Mehr als 30 Freiwillige meldeten sich bisweilen in den letzten paar Jahren zur Zählung an. Jeder von ihnen erhält ein Gebiet zugewiesen, in dem er am Tag der Zählung die Strassen während mehrmals auf und abläuft, um nach den Tieren Ausschau zu halten. Gut drei Stunden muss man dafür einrechnen. 

Der Tierpark Dählhölzli ist auf Hilfe dringend angewiesen. Aus eigener Kraft wäre die Bestandesaufnahme nicht machbar. Ein kleiner Lohn wirkt den Teilnehmenden dennoch: Sie erhalten einen Gratiseintritt für die ganze  Familie in den Tierpark sowie einen Zvieri. Übrigens, wer einen Feldstecher besitzt, tut gut daran, diesen mitzunehmen. Er hilft dabei, Tauben auch in weit entfernten Verstecken zu erkennen. 

 

Anmeldung bis 2. September unter 079 363 47 88 oder per E-Mail an taubenbern@bern.ch www.facebook.com/tierparkbern