Bei den jährlichen Kontrollen seien bei Meiningen (A), Montlingen, Kriessern und Diepoldsau mehrere grosse Dachsbauten entdeckt worden, teilte die Internationale Rheinregulierung (IRR) am Montag mit. Weil die durch Dachshöhlen untergrabenen Dämme im Extremfall bei Hochwasser einstürzen könnten, wurden die Höhlen zerstört, die Hohlräume aufgefüllt und die Dämme neu verdichtet.

Nach Ablauf der Schonzeit für Dachse am 16. Juni, haben Mitarbeiter der IRR in Vorarlberg und der Schweiz die Dachsbauten aufgegraben. Auf Dachse sei man dabei nirgends gestossen, sagte Claudio Senn vom Rheinunternehmen: «Die Tiere haben nach den Begehungen und dem Auffahren der Baumaschinen offenbar die Flucht ergriffen». Weil Dachse sehr scheu seien, liessen sich die nachtaktiven Tiere relativ einfach vertreiben, indem man sie immer wieder störe.

Weitverzweigte Höhlen
Die vorgefundenen Höhlensysteme hatten einen Durchmesser von 25 Zentimetern und seien teilweise mehrere Dutzend Meter lang gewesen. Die Gänge führten zu 50 bis 60 Zentimeter grossen Wohnkesseln, die über zahlreiche Gänge mit der Oberfläche verbunden waren.

«Wir gehen davon aus, dass sich insgesamt acht Dachs-Populationen, die jeweils aus Elterntieren und zwei bis drei Jungen bestehen, in den Dämmen niedergelassen hatten», sagte Senn. Neuansiedlung verhindern Im vorarlbergischen Meiningen, wo viele Dachse wohnten, wurde der Dammfuss auf einer Länge von 100 Metern mit einem Kiesgürtel verstärkt. Dies soll verhindern, dass sich erneut Dachse im Damm einnisten.