Paläontologie
Das Pandaru
Ein ausgestorbenes australisches Känguru glich in seinem Essverhalten mehr einem heutigen Panda als seinen modernen Artgenossen. Das ergab eine Untersuchung seines Schädels.
Von der Grösse und der Gestalt her glich das vor 42'000 Jahren ausgestorbene Känguru Simosthenurus occidentalis den heutigen australischen Riesenkängurus. Simosthenurus war allerdings schwerer. Der grösste Unterschied zu modernen Kängurus aber liegt in der Form seines Schädels. Dieser war kürzer und kompakter, was dem Känguru wohl ein kurznasiges, niedliches Äusseres gegeben haben muss.
Wie der Forscher Rex Mitchell von der Univeristy of Arkansas in den USA nun herausgefunden hat, führte die eigenartige Schädelform auch zu einem anderen Essverhalten. «Der Schädel dieser ausgestorbenen Kängurus unterscheidet sich von denen moderner Kängurus in ähnlicher Weise wie sich der Schädel eines Grossen Pandas von denen anderen Bären unterscheidet», sagt Mitchell in einer Medienmitteilung. «Er war in seiner Funktionsweise einem heutigen Panda ähnlicher als einem heutigen Känguru.»
Wie der Panda hatte auch Simosthenurus viele schwere, knöcherne Verstärkungen und Ansätze für Muskeln, mit denen es besonders stark zubeissen konnte. So konnte das Beuteltier ähnlich wie der bambusfressende Panda besonders harte und zähe Pflanzenteile wie alte Blätter, Zweige und Äste zerkleinern. Moderne Kängurus dagegen ernähren sich hauptsächlich von Gras.
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Östliches Riesenkänguru, Koala und Simosthenurus im Vergleich. Ein kürzeres Gesicht und knöcherne Verstärkungen geben dem eukalyptusfressenden Koala und Simosthenurus mehr Beisskraft. Bild: Rex Mitchell |
Es brauche viel Energie, um einen solch schweren Schädel mit so viel Knochen aufrecht zu erhalten, sagt Mitchell. Er vermutet deshalb, dass so ein Schädel in der Evolution nur dann entsteht, wenn ein erhöhter Bedarf an harter Nahrung vorhanden ist, zum Beispiel während Eiszeiten oder Dürren. Seine Ergebnisse veröffentlichte Mitchell am Mittwoch im Fachmagazin «PLOS One».
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